Donnerstag, 31. Januar 2019

Taboo (Taboo, 2017)

Liebes Tagenbuch, manchmal sind die Brocken doch zu groß...
Ich mag Tom Hardy. Ich mag auch einen Großteil seiner Filme ("Venom" noch nicht gesichtet). Nur als Geschichtenerzähler, als solcher kann er mich nach Sichtung seiner mit Papa erdachten und von Steven Knight (der Hardy ja schon "No Turning Back" für 80 Minuten am Steuer eines Autos abfilmte) verfasstern Rachegeschichte noch nicht so ganz überzeugen.
"Taboo" wäre gerne groß und komplex, würde seine Rachegeschichte vom heimgekehrten, totgeglaubten Sohn, der in der Fremde (hier Afrika) neue Fähigkeiten erlernt hat, die ihm nun erlauben, an seinen Gegnern grausame Vergeltung zu üben. Das die Rache nicht nur mit dem vermeintlichen Mord an seinem Vater, sondern auch seinem früheren Arbeitgeber, der "East India Trading Company" umfasst, (verkörpert durch den wie stets verlässlichen Jonathan Pryce) gibts noch on top, und ausßerdem, dem Serientitel muss ja auch noch Rechenschafft getragen werden, hatte Hardy's Figur Delany auch noch emotional wie sexuell mit seiner Halbschwester am Laufen. (naja, beim Anblick von Oona Chaplin kann ich ihm zumindest die eine oder andere schmutzige Fantasie nicht verdenken.)
Nur diese ganzen Pläne und Figuren scheinen Delaney irgendwie auf's Gemüt zu schlagen, den Hardy's Weigerung, an irgendeiner Stelle mal seinen Gesichtsausdruck zu wechseln, egal ob er gerade wütend ist, er erfährt das er eine Stiefmutter hat, die in seinem Alter ist, auf ihn geschossen wird, er einem Mann die Eingeweide hersusschneidet, er mit seiner Schwester endlich wieder den Beischlaf vollzieht, er sie in der nächsten Folge wieder verstößt, sie sich dafür in der letzten Folge das Leben nimmt, oder er anderer Stellee vor einer ausgeweideten Kinderleiche steht und nicht weiß, ob er selbst vom Wahn oder Alkohl umnebelt diesen mord verursacht hat... seinen stoischen, vom Tief in die Stirn gezogenen Zylinder Blick legt er nicht ab. Ein Sympathieträger sieht anders aus. Oder Identifkationsfigur. Mehr als einmal ist es schwierig nachzuvollziehen, warum man dieser Figutr folgen soll, die alles und jeden nur als Schachfigur missbraucht, und wohl über hellseherische Fähigkeiten verfügt. Woher weiß er von streng geheimen Friedensverhandlungen zwischen dem britischen Empire und den Amerikanern? Kann er wirklich mit seinen afrikanischen Beschwörungen seiner Schwester lustvolle Visionen zusenden?
Nicht falsch verstehen: man muss nicht alles erklären, etwas Mystery kann eigentlich nie Schaden, aber hier läuft jede Wendung, jeder Plotpoint zu dem man sich hinhangelt nach dem "Friss es oder Vergiss" es, so dass ich, wären es nicht nur 8 Folgen gewesen, schon früh den Stecker gezogen hätte.
so blieb mir nur mich an der wirklich tollen Ausstattung zu ergötzen, die mit ihrem grauen Look in Schmutz, Matsch und Dreck watet einfach toll aussieht. Auch habe ich an der Sprache (ich hab's auf Deutsch geschaut... O-Ton-Puristen mögen mir das Fegefeuer wünschen) sehr viel Freude. Doch leider wird mir außerhalb der tollen Optik keine echte Satisfaktion geboten.
Die Nebendarsteller bekommen durch Hardy's Omnipräsenz auch keine echten Chancen zu glänzen. Chaplin breits erwähnt, die außer die augen aufreissen nicht viel machen darf.
Schade, vor allem für mich als Fan ist daher das Verschwenden eines Talents wie Stephen Graham, der zumindest mit glattrasiertem Kopf und darauf drapiertem Tatoo optisch toll rüberkommt, allerdings nicht viel zu tun bekommt. Ähnlich wie Franka Potente als Puffmutter Helga von Hinten. (Wie auch sonst.)
"Taboo" möchte sich gerne in die immer noch anhaltende Serienhochzeit einreihen, ist dabei inhaltlich nur standardisiertes, austauschbares Ausstattungsfernsehen. Schade... so wird die 2. Staffel, sollte sie denn kommen, dem Überangebot an guten Serien wohl leider geopfert.

I, Tonya (I, tonya, 2017)

Liebes Tagebuch, heute mal ein Bio-Pic...
Die Erinnerung ist ein mieser Verräter.
Während des Genusses des auf jeder Ebene gelungenen Bio-Pics über die "Eishexe" Tonya Harding war ich der festen Überzeugung, diese sei am Ende der Ermittlungen der Schuld über ihre Teilhaberschaft an dem Attentat auf auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan überführt worden.
So hatte der Film für mich, der den zugrunde liegenden Vorfall 1994 ja doch über die damals verfügbaren Kanäle um die Ohren bekommen hat ja sogar noch so etwas wie einen Twist.
Den ich und auch der Film nicht zwingend gebraucht hätte. Inszenatorisch sind wird auf mittlerweile etablierten Bio-Pic-Standards. Zeitgenössische Musik, schnelle Schnitte, Fake-Doku-Aufnahmen, (die, wie man dem Abspann entnehmen kann, echten Fernsehinterviews nachgestellt sind.) sowie durchbrechen der 4. Wand... Das moderne 1x1 des lässt auch hier, getragen von guten Schauspielern (allen voran: Alison Jenney als Mamamonster LaVona Golden), keine Langeweile aufkommen und die 2 Stunden wie im Flug vergehen.
Zentrum des Filmes ist Margot Robbie bzw. Tonya Harding (der Filmtitel legt es nah), so dass aber die Rivalität zu Nancy Kerrigan aber am Ende nur bloße Behauptung bleibt, nicht etabliert wird.
Ok, sollen wir dem Film glauiben, dann war das Attentat ja auch eher nur eine Verkettung von ungünstigen Umständen, gepaart mit einem nicht zu unterschätzenden Anteil an Dummheit. und dazwischen eine Hauotfigur, die von alldem nichts gewusst haben. Man möchte ihr nicht glauben, zu sehr hat sich über die Jahre das Bild der bösen Konkurrentin in meinem Kopf gefestigt, was ich leider bei Konsum des Filmes nicht aus dem Kopf bekam. Der Film legt es auch gar nicht darauf an, Harding freizusprechen, Viel eher, und das vor allem durch Robbie's ' Szenen in den nachgestellten Doku-Aufnahmen, scheinen auch die Filmemacher erhebliche Zweifel an ihrer bisherigen Darstellung der Ereignisse zu haben. Denn trotz aller Misshandlungen, die sie in all den Jahren durch ihre Mutter und ihren (Ex-) Mann erlitten habe, fällt es schwer, ihr manchmal das Mitleid zuzusprechen, die solche Handlungen ihrer Umgebung eigentlich hervorrufen sollen. Doch fällt es schwer, denn sobald irgendwas schlechtes passiert, ist sie schnell dabei, jegliche Schuld von sich zu weisen und andere dafür verantwortlich zu machen.
Vielmerh bleibt mir auch nicht. Kurzweilig, gut gespielt und inszeniert (nur der CGI-Einsatz bei den Eisküren riss mich manchmal raus), böser Humor.... und wiedereinmal die Erkentniss das das Leben die besten Geschichten schreibt (und kein Drehbuchautor so gestörte Figuren schreiben kann, wie sie dort draußen wirklich rumlaaufen.)




Alice im Wunderland (Alice in Wonderland, 2010)

Liebes Tagebuch, heute weiß ich warum ich dich Karriere von Tim Burton in den letzten Jahren aus den augen verloren hab...
Auf dem Papier ist die Idee, eine weitere Verfilmung von Lewis Carroll's Kinderbuchklassikers "Alice in Wonderland" in Tim Burton's Hände zu geben nicht nur naheliegend, sondern geradzu alternativlos.
Seine Vorliebe für extravagante Setbauten macht es nicht schwer, sich vorzustellen der Regisseur seine Vorstellung des Wunderlandes auf die Leinwand zu bannen.
da sind wir aber schon am ersten Punkt, der meine Stirn runzeln lässt. Diese Optik, welche keiner so beherrscht wie er, die so exaltiert daherkommt und mich an die Jahrmarktatmosphäre der 20er und 30er Jahre erinnert, fürht bei mir mittlerweile zu starken Ermüdungserscheinungen. Bei "Beetlejuice", "Batman" (+ Fortstsetzung), "Edward mit den Scherenhänden" etc. wirkte das alles noch frisch, doch die letzten Jahre erreichte mich das vorab gezeigt in den Trailern und sonstiger Werbung so gar nicht mehr. Auch die Verpflichtung von Johnny Depp rief nicht mal mehr ein müdes Lächeln in mir hervor.
Nur "Big Fish"  löst in mir noch so etwas wie anhaltendes Interesse aus.
Nun, aber wo das Kind mit seinen 6 Jahren doch einen Narren an der "Grinsekatze" gefunden hat, kann man ja mal ruhigen Gewissens einen Blick riskieren. Im besten Fall findet man ja doch wieder Gefallen an der Vita (Im März kommt "Dumbo", und den will ich nach dem schönen Trailer dann doch sehen... und nirgendwo Johnny Depp)
Ich schick es vorweg: Gelungen ist es ihm nicht. Nachdem ich erstmal wieder schmerzhaft in den Augen feststellen durfte, das CGI-Effekte (meist) schneller und schlechter altern wie ihre handgemachhten Pendants. Die  dadurch entstehende Künstlichkeit wirkt dadurch nur noch übertriebener. Die realen Figuren stoßen zu sehr hervor, es entsteht der Eindruck sich in einem schwach getricksten Animationsfilm zu befinden, allerdings einem, dem jeglicher Charme verloren geht. (Sofern nach damaligen Sehgewohnheiten überhaupt vorhanden.)
Auch dramturgisch gleicht das ganze einer Nummernrevue, Eben Jahrmarktcharakter, dem leider eine inhaltliche Kohärent fehlt. Vielleichtw ar es nicht die treffsicherste Entscheidung, bereits Elemente der Fortsetzung "Through the looking Glass" in diesem Buch zu implementieren. Es wird wie in einen Topf geworfen, geschüttelt, ausgeschüttet und dann wieder wie aufgenommen zusammengesetzt.
Außerdem mag ich die Entscheidung nicht, moderne Zeiten hin oder her, Alice zu einer 20jährigen jungen widerspenstigen Frau umzugestalten, die im Finale schwertschwingend Drachenmonstern den Kopf abschlägt. alice ist stellvertretend für den Zuschauer genauso überfordet mit dem um sie herum entwickelnden Wahnsinn, keine im eigentlichen Sinn schon stark emazipierte Kämpferin.
Freie Interpretation hin oder her, für mich, wie auch für meine Kleine findet da keine Identifikation mit der Protagonistin statt. Oder man bennent den Film mal um.
Ich würde gerne etwas positives zum Film sagen, aber es ist ein seelenloses Kommerzmonster, am Reisbrett konzipiert, frei jeglichen Charmes. Inhaltslos. Glatt. und nicht mal wirklich schön.

(Zu den Burton Regular's Depp und Bonham-Carter kann und will ich nichts sagen. Ok.... die peinliche Tanzszene von Depp kann ich schwer ihm selbst anlasten. Die ist einfach nur peinlich.)

PS: Selbst meine Kleine hat nur bei der "Grinsekatze" ihren Spaß. Das sind immerhin 4 Minuten mehr als ich.
Schade um Tim Burton.

Sonntag, 27. Januar 2019

Strasse der Verdammnis (Damnation Alley, 1977)

Liebes Tagebuch, heute bekommt die Retrobrille einen Sprung.
"Das hatte ich aber anders in Erinnerung. Irgendwie, besser... zumindest handwerklich."
Mein erster Gedanke, nachdem ich nach knapp 30 Jahren zum ersten Mal wieder den Landmaster anschmiss um auf der "Straße der Verdamniss" doch arg ins schleudern zu geraten.
Die ersten 20 Minuten schenkten mir zwar noch das gleiche angsterfüllte und doch faszinierende Schauern, das mich damals als kleiner Steppke ereilte, als dort mit einer einem Uhrwerk gleichenden Präzision der bevorstehende (und dann auch eintretende) nukleare Holocaust über das Land fegt. 
Auf einem Rakentenabwehrstützpunkt befinden sich die beiden Hauptprotagonisten des Films (die späteren TV-Stars Jan-Michael "Airwolf" Vincent und George "A-Team - Hannibal" Peppard) auf dem Weg zu ihrem Schichtbeginn in ihrem Raketensilo. Es scheint ein normaler Arbeitstag zu sein, man scherzt, schüttet sich Kaffee ein, ein paar Diversitätetn der unterschiedlichen Hauptprotagonisten werden ausgetauscht, als auf dem Überwachunsgschirm von irgendwoher eine nicht gerade kleine Anzahl von Atomraketen ihren Weg Richtung Vereinigte Staaten antretetn. Mit militärischer Przision und ohen jede echte Anteilnahme darüber das gerade das vermeintliche Ende der Welt eingeleitet wurde, werden die Abwehrrakteten auf ihren Weg geschickt. 40 % der Bedrohung können abgefangen werden, doch die restlichen 60 Prozent zerstören große Teile der USA, während der von Vincent verkörperte Tanner sich eine Zigartte ansteckt. 
Danach Archivaufnahmen diverser Atompilze dun Texttafeln, die uns darüber informieren, das die Welt aus der Achse gehoben wurde, dadurch das Wetter starke Kapriolen im Zusammenhang mit radiokativem Niederschlag mixt und wir uns nun 2 Jahre nach der Apocalypse mit dem Rest der Militärbasis auseinadersetzen dürfen.
Bis dahin packte mich der Film wieder. Präzise, ohne Ablenkung, kein Musik, im aus heutiger Sicht etwas befremdlichen, aber irgendwie eigentümlichen 70er Look schuat man fasziniert ob der Teilnahmungslosigkeit der Protagonisten über das gerade über sie hereingebrochene zu.
Doch dann (nach einem mehr als ungelenk eingeführten Kniff, um die Militärbasis weiter zu dezimieren) betritt der eigentliche Hauptdarsteller das Plateu und das Unheil nimmt leider seinen Lauf. Der "Landmaster", nach diversen Internetquellen das mit 300.000 Dollar teure Edelgefährt mit rotierenden Reifen und Raketenabwehr und Schwimmfähigkeit, lädt mit den restlichen Darstellern zur Reise durch das verwüstete Episodenland in dessen Verlauf ein paar Mitstreiter verloren gehen, dafür aber neue gefnden werden, 
Man kämpft gegen (leider lächerlich, da hilft auch die Entschuldigung der damaligen Tricktechnik nicht) in den Film einkopierte Riesenskorpione, freßwütige Kakerlaken wurden wohl auf Klebebänder drapiert und über den Boden gezogen (sieht leider nicht halb so lustig aus, wie es klingt), muss man sich gegen marodierende Horden (ganze 4 böse Buben) zur Wehr setzen und das "Landmaster"-Model, welches vermutlich im Nachgang als Spielzeug-Merchandise in die Kaufhäuser kommen sollte, darf auch noch mal seine Fähigkeiten im Wasser beweisen. 
Dafür bleiben ca. 60 Minuten, die nacheinander wie auf einer To-Do-Liste abgehandelt werden, so das keine der vorherigen Episoden gesteigerten Einfluss auf die nächste hat. Einer der wenigen Nebencharaktere segnet das Zeitliche? ist wahrllich in der nächsten Minute keine weitere Erwwähnung wert. Die beiden Hauptcharaktere können sich wegen unterschiedlicher Auffassung nicht leiden? Sie arbeiten trotzdem ganz gut zusammen,eine Konfliktlösung ist nicht von Nöten. (Meine Theorie lautet aber, das der film mal als großes langes Epos gedacht war, aber am Ende ist dann doch sehr iel auf dem boden des Schneideraumes gelandet. Zu Stückhaft wirkt die Dramarturgie, zu ziellos werden Fässer geöffnet und nicht mehr vertieft, als das da nicht mehr gedreht (oder zumindest im Drehbuch verankert) sein muss.) 
Und das in der Film dann plötzlich fertig. Einfach so... Schluss. (Die schöne Motorradfahrt durch das von den Bomben und der Verwüstung offenbar komplett verschonte Alberny lässt leider den bis dahin eigentlich ordentlichen Jerry-Goldsmith-Score (was vermisse ich diesen Mann und seine Arbeit) zusammen mit dem Film in sich zusammenbrechen.
Man könnte jetzt eigentlich mit geänderten Sehgewohnheiten argumentieren, und eigentlich bin ich mit solchen Filmen auch recht gnädig, da ihre eigene "campy-"ness ja gerade den Charme ausmachen, doch wenn man sich dann leider etwas in die Materie einliest, fällt es mir schwer, dies dem film dann doch zugute zu halten. Im selben Jahr entstanden wie die kleine Sci-Fi-Produktion eines gewissen George Lucas, dafür aber mit einem etwa um 10 Millionen höhrem Budget augestattet, ist die technische Ausführung nicht nur antiquiert, sie sind schlicht "Scheiße".
Die einkopierten Skorpione sahen 20 Jahre vorher in der Hochzeit des Tierhorrors ("Formicula", "Tarantula") nicht schlechter aus, das jedem Bild zugefügte "Matte-Paining" um die Wetterumschwünge mögen zwar arbeitsaufwendig sein, Aber selbst damals muss das doch schon sehr durchschaubar gewirkt haben. Gut aussehen tut es auch heute immer noch nicht.

Ne... da hat meine Retrobrille einen weiteren Steinschlag zu verkraften. 
Aber er gibt guten Remake-Stoff ab. Eine 10-teilige Miniserie... ich wär dabei und würde den Landmaster nochmal besteigen....

Samstag, 26. Januar 2019

Mission: Impossible - Fallout (Mission: Impossible - Fallout, 2018)

Liebes Tagebuch, heute mal die Tom-Cruise-Soloshow...
Das Mission-Impossible mal in 23 Jahren auf 6 Teile kommen würde hatte ich 1995 beim Kinobesuch im örtlichen, leider mittlerweile dem Erdboden gleichgemachten Stammkino nicht gedacht.
Damals ging ich eigentlich von einer künstlerichen Bankrotterklärung aus, da ich Bran De Palma eigentlich eher als Mann für optisch berauschende Psychothriller hielt (oder auch mal nur elegant wie in "The Untouchables). Großes Blockbusterkino hab ich ihm da nicht zugetraut. Aber scheinbar waren viele mit dem zufrieden was dort geboten wurde, der Film war ein finanzieller Megaerfolg.
Teil 2 holte dann John Woo an Bord, der seine liebe Müh' damit hatte, die im Vorfeld konzipierten Actionszenen mit dem mit der heißen Nadel gestrickten Drehbuch zu verknüpfen. Erfolgreich war auch dieser.
Teil 3 ging dann etwas unter, bzw. war aufgrund der Persona Tom Cruise und seinen Liebesbekundungen zur damaligen Herzdame eher mit schlechter Presse bedacht, die eine finanzielle Enttäuschung nach sich zog. Andereseits ist seitdem Regisseur J.J. Abrams fest im Franchise verankert und betreut die Serie seitdem als Produzent. (Was sich vor allem optisch nicht von der Hand weisen lässt)
Teil 4 von Brad Bird ("Die Unglaublichen") brachte die Serie auf Erfolgsspur, Teil 5 hatte dann mit Tom-Cruise-Regular Christopher McQuarrie dessen "Jack Reacher"-Regissuer mit der Leitung beauftragt, der dann auch wieder (kommerziell) ablieferte, und das sogar so erfolgreich, das er auch den nun auf Blue-Ray wieder gesichteten 6. Teil "Fallout" inszenieren durfte, der sogar als direkte Fortsetzung zum 5. Teil dient.
Eigentlich schon erstaunlich, wenn man bedenkt, das in Teil 4 Jeremy Renner als Nachfolger von Cruise implementiert wurde, aber nun, nach seiner unterrepräsentierten Rolle in Teil 5 ohne Erklärung wieder aus dem Team entfernt wurde.
Was Cruise dazu nutzt, nun (wie eigentlich bereits gewohnt) wieder vollen Körpereinsatz zu zeigen, und seinen 57 Jahre Körper durch alle möglichen Kämpfe, Verfolgungsjagden (ob zu Fuß, im PKw, mit dem Motorrad und mit dem Hubschrauber) zu wuchten. Alles ohne Netzn und doppelten Boden, dafür mit oder besser (fast?) ohne Einsatz von Stunddoubles und CGI-Effekten. (ich sagte ja, fast)
Mir als Zuschauer wird damit nach langer Zeit und unglaublicher Ermüdung am visuellen Overkill endlich mal wieder handfestes, greifbares Spektakel geboten. Ich kann gar nicht genug wertschätzen, wie angenehm es sich anfühlt udn ausschaut, echte Autos ineinanderkrachen zusehen, echte Menschen sich durch Spiegel schmeißen zu sehen und echte Hubschrauber durch die Luft rasen zu sehen. (ganz zu schweigen von dem genialen Effekt wie Henry Cavill seinen Bizeps auflädt.)
Da einem bei den ganzen Radau die Augen übergehen, fällt irgendwie gar nicht so wirkloch auf, das irgendwie schon zum 6 mal die selbe Geschichte erzählt wird. Wieder einmal eine weltweite Bedrohung (diesmal nukleare Sprengköpfe, nach tödlichen Viren und die "Weltordnung ändernden" Agentengeheimdiesntorden) die es zu verhindern gilt. Darunter macht es ein Ethan Hunt ja nicht mehr.
Das die Story nicht komplett im Getöse untergeht verdankt sie hier wieder einem  ausgesucht gutem Suppportcast, der die mittlweile zum Inventar gehörenden Simon Pegg (dessen rolle von mal zu mal größer wird, ohne jetzt an Vielschichtigkeit zuzulegen (und dies auch nicht zu müssen.,..)) und Ving Rhames (neben Cruise der Einzige der jeden Teil der Reihe mit seiner Anwesenheit ehrt) eine wieder in allen Belangen überzeugende Rebecca Ferguson (leider diesmal keine Szene für die enzündeten Männeraugen) und einem Henry Cavill, der in dem tollen Toilettenfight mehr Durchschlagskraft zeigen kann als in allen drei "Superman-Auftritten" zusammen. (Außerdem steht ihm der 80er-Schnauzer erstaunlich gut.)
Aber am meisten zum Gelingen der Chose trägt meiner Meinung nach Regisseur dun Drehbuchautor McQQuarrie bei. Fand ich seinen ruhigen, bedächtigen (im positiven Sinne altmodischen Inszenierungstil) bei "Jack Reacher" schon sehr stimmungsvoll (im Debut, dem letztendlich gelungenen "Way of the gun" war  dieser noch nicht endgültig ausgereift), gelingt es ihm nun dies in das große spektakel zu integrieren. Er beweist, das die Kamera auch nah dran sein kann, ohne das es zu verwackelt wird, aber auch das ruhiger Szenenaufbau dem Tempo nicht im Weg stehen muss.
Daher ist es zu begrüssen, das er nun wohl für 2 weitere Filme der Reihe unterschrieben hat, auch wenn man sich damit von der ursprünglichen Idee, jeden Teil von einem anderen Regisseur zu drehen verabschiedet hat.
Was solls, trotz der überaus langen Laufzeit immer mal wieder seinen Weg in den Player finden... und das ist im heutigen Zeitalter des Überangebotes auch schonmal was.

Sonntag, 20. Januar 2019

Black Panther (Black Panther, 2017)

Liebes Tagebuch, jetzt sind wir mal bei den Marvelhelden...
...und zwar zu einem, zumindest meiner Warnehmung nach in seiner Darstellung im MCU etwas unbeständigen Eindruck hinterlassenden.
Seinen ersten Auftritt hatte er ja schon als von Rache beseelter Kronprinz von Wakanda in von den Russo's inszenierten dritten "Captain America" - Streifen "Civil War". Und dort hinterließ er bei mir aufgrund seines zielstrebiegen, zupackenden Auftretens mit wie ohne Kostüm einen durchaus bleibenden Eindruck.

Das kann ich über den vorliegenden Soloauftritt dann leider nicht mehr sagen. Was es für mich den unglaublichen finanziellen Erfolg des filmes noch unverständlicher macht. Und das Einreichen zu den Oscars als "bester Film" ist vollkommen...sorry... Banane.

Das hat mehrer Gründe. Zum Beipiel die miesen Effekte, die ihren Höhepunkt in schlechten CGI-Nashörnern und einem miserabel animierten Schlusskampf finden. Man fühlt sich unangenehm an die ersten CGI-Kampf-Gehversuche in "Blade 2" erinnert, welche im direkten Vergleich in meinen Augen sogar immer noch besser aussehen als das hier dargebotene. (Außerdem war Blade der erste verfilmte schwarze Superheld...so)
Das geht weiter in einer Verschwendung von guten Charakteren. Andy Serkis als Ulysses Claws ist eine Schau, und hat sichtlich Spaß an seiner Darbietung, ohne dafür in peinliche Overacting zu verfallen. Auch Michael B. Jordan performt außerodentlich gut, und überzeugt auch physich. Doch die unglückliche Struktur, quasi jedem der beiden eine Hälfte des Films zu geben, werden ihre vorhandenen Potentiale kaum bis gar nicht genutzt. Serkis ist zu früh raus, Jordan kommt zu spät im Film an. Daher fält der Film auch in zwei Hälften. die jeweils ihre Stärken haben, diese aber unglücklich über den Film verteilen.
Hier seien die Action-Set-Pieces genannt. Ist der erste Ritualkampf lediglich nette Routine, ist der zweite deutlich intensiver, packender und sauberer choreographiert. Die Konfrontation in Korea beginnt mit netten Nahkämpfen, endet dann aber aber in einer nur teilweise überzeugenden Verfolgungsjagd mit ein paar sauberen Stunts und ein paar durchwachsenen CGI-Kapriolen. (und ich dachte ferngesteuerte Autos hätten sich seit der Pierce-Bosnan-James-Bond-Ära erledigt).

Aktuelle politische Anspielungen wirken mit der heißen Nadel eingestrickt, haben dann auf den eigentlichen Ausgang des films keinerlei Auswirkungen. Schließlich geht es zum Ende hin ja dann doch "nur" um eine Variante des verlorenen, von Frust zerfressenen Sohn aus Wakanda. Der Konflikt ist eher klein, und wird dem politischen Überbau am Ende nicht wirklich tangiert.

Und doch... am Ende ist es ein typischer Marvel. Und selbst die schwachen lassen einen zum Schluss nicht vollkommen enttäuscht zurück. Es geht einigermaßen rasant vonstatten, ist durchaus passend besetzt (Angela Bassett und Forest Withaker als Edel-Support), wirkt im Gesamtkonstrukt des MCU schlüssig eingefügt und tut dann doch nicht wirklich weh.
Bessere Effekte, 15 Minuten kürzer, und ich hätte den Eintrag auch um die Hälfte kürzen können...




Samstag, 19. Januar 2019

Boardwalk Empire - Staffel 5 (Boardwalk Empire - Season 5, 2014)

Liebes Tagebuch, uns erwarten die letzten Tage in Atlantic City.
Nach der in meinen Augen fulminanten 4. Staffel bin ich von meinem typischen Verhalten, nach Beendigung einer Staffel erstaml auf eine andere Serie für eine Staffel umzusteigen abgewichen (das hatte zuvor nur "Breaking Bad" geschafft) und hab die 5. Staffel gleich hinterhergeworfen.
6 Jahre nach den Ereignissen der letzten Staffel ist diese angesiedelt, was mir den Einstieg  erschwert hat.
Zu Beginn sieht alles sehr neu aus. Ich musste mich wirklich erstmal vergewissern ob es einen Wechsel im Kreativteam gab, denn man könnte es fast als Stilbruch bezeichnen. Sogar so etwas wie Filmscor war im Hintergrund zu hören. Nach vier Staffeln ohne jegliche Hintergrundbeschallung (außer manch zeitgenössischem Stück) wirkte dies fast anchronistisch.
Dazu dann die Rückblenden in "Nucky's" (Steve Buscemi) Kinder- und Jugendzeit, welche doch sehr viel Zeit eingenommen haben, und mich zu Beginn so gar nicht gezogen haben, trotz dem gewohnten hohen Niveau in Sachen Ausstattung, Szenenbild und Schauspielerei. (besonders Marc Pickering als "mittelalter" Enoch Thompson ist in seiner Nachahmung der Gesichtszüge und Gestik von Buscemi sehr treffend besetzt), Doch nach ein paar Folgen, wenn man mitbekommt, worauf das ganze, vor allem in Verbidnung mit der Haupthandlung hinaus laufen wird, kann man sich in gewohnter Manier in die toll gestaltete Welt der Mafiosis fallen lassen.
Allerdings lässt einen das Gefühl nicht los, das zu manch einem Charakter nicht mehr viel eingefallen ist. Jeffrey Wrights Auftritte Beschränken sich, trotz seiner Wichtigkeit in der 4. Staffel auf wenige kleine Auftritte (die zugegebenermaßen dann doch auch große Auswirkungen auf das Wirken anderer Hauptcharaktere haben), Kelly MacDonald's Margaret schaut auch nur hin und wieder mal rein (das ich darüber nicht so traurg bin liegt nicht an der Schauspielerei, sondern an ihrer Rolle, welche seit Staffel in meiner Meinung immer zu sehr zwischen Bauernschlau und Ängstlich hin und her pendelt.) Doch Wenn man bednekt, welche wichtigkeit ihrer Figur noch zu Beginn beigemessen wird, ist ihr Ausscheiden dann entsprechend klein skaliert.
Dafür bekommen die anderen der ersten Stunde, Michael K. Williams als"Chalky" White,Michael Shannon als ehemaliger Prohibitionsagent Van Alden und Paul Sparks als ständig über seine eigenen Scherze lachender Mickey Doyle ihre großen Momente. (Shea Wigham und Gretchen Mol fallen da auch nicht sonderlich negativ auf.)
Und die kommen sehr geballt, denn mit gerade einmal 8 Folgen, die, wie bereits erwähnt, diesmal auch mit den Rückblenden gefüllt werden, wirken die ganzen Vorgänge etwas gehetzt, Der "Krieg der Castallammare", die Gründung des "National Crime Syndicate", das Ende der Prohibition, das alles in 8 Folgen, was im direkten Vergleich zu den vorherigen Staffeln für ein geradezu schwindelerregendes Tempo sorgt. Dabei kommt auch wieder eine andere Stärke der Serie zum Vorschein, udn zwar wie reale historische Ereignisse mit den fiktiven Figuten aus dem BE-Universum verbunden werden. Zum Beispiel wie die Steuerbehörde an die Wirtschaftsbücher von Al Capone kommt oder der Mord an Mafiapaten Maranzano bei dem plötzlich ein Eli Thompson mit von der Partie ist.
Und doch gelingt es, in der letzten Folge wieder zu entschleunigen wird und ein rundes, zufriedenstellendes Ende zu präsentieren.

Abschließend waren das 56 edel ausgestattate Folgen, mit tollen Darstellern, die genau im richtigen Moment (auch wenn bei der Masse an Handlung in der letzten Staffel vielleicht 10 Folgen nicht ganz verkehrt gewesen wären) ihr rundes Finale fand.
Wahrscheinlich muss ich jetzt doch nochmal die ""Sopranos" nachschieben....

Donnerstag, 17. Januar 2019

Der Grinch (The Grinch, 2018)

Liebes Tagebuch, heute sind wir mal kalt und herzlos...
Mir ist das Kinderbuch von Dr. Seuss ziemlich unbekannt. Ich kenne natürlich die Handlung, hab auch die Verfilmung von Ron Howard mit Jim Carrey, damals im Jahr 2000 sogra noch, im Kino gesehen. Und fand diese doch eigentlich ganz nett.
An Konsumkritik kann ich mich eigentlich nicht so recht erinnern, aber es sind ja auch schon 19 Jahre, da darf man schonmal was vergessen. Und auch entzieht sich meiner Kentniss, inwieweit diese im Jahre 1957 in einem Kinderbuch aufgetreten ist. (Allerdings scheint Dr. Seuss über Weitsicht verfügt zu haben, wenn man sich heutzutage die Kaufhäuser und das I-Net um die Feiertage so ansieht.
Aber egal, heute soll es um die neueste Arbeit aus dem Hause der Illumination Studios, welche die Minions mal hinter sich lassen und von Gelb auf grün schalten.
Der Grich mag Weihnachten nicht. Und dahr mag die Who's, welche in Whoville leben und sich gerade ungelaublich auf das bevorstehende Weihnachtsfest freuen. Also beschließt der Grinch, allen Bewohnern in Whoville in der Heiligen Nacht alle ihre Geschenke (und die Weihnachtsbeleuchtung) zu stehlen
Und damit wäre die Handlung des vorliegenden Animationsfilmes umrissen. Und wesentliches (außer dem Ende, welche natürlich auch die Botschaft beinhaltet, das Weihnachten auch ohne Geschenke funktioniert,)  hab ich da auch noch nicht weggelassen.
Da geht es aber mir wie dem Film, der seine oben erwähnte Konsumkritik komplett aussen vor lässt und sich einzig auf Hohe Gagdichte, ein angenehmes Erzähltempo und Figuen mit hohem Niedlichkeitsfaktor.
Und damit zielgruppengerecht nach modernen Gesichtspunkten auf die Sehgeowhnheiten der Kleinsten abgestimmt. Die kleinen, auch meine, lachen an den richtigen, oder auch an den nicht so richtigen Stellen, lassen sich von den Filmen vereinnahmen und freuen sich über ihr Popcorn. Und das alles ohne weh zu tun, auf technisch einwandfreien Niveau. Otto macht seine Sache recht gut (auch wenn der Grinch in dieser Variante  und auch durch sein Mitwirken in seiner Wirkung deutlich verharmlost wird. Eine O-Ton sichtung mit dem dunklen Timbre von Benedict Cumberbatch hat bestimmt auch was für sich.)
Die Animationen sind süß, es ist knallbunt, wird aber nie zu hektisch und überladen und ist nach 80 Minuten auch schon wieder vorbei.
Ich hab schon deutlich anstrengendere Nachmittage im Kinderkino verbracht. (Liliane Sussewind.... hust....)

Montag, 14. Januar 2019

Die City-Cobra (Cobra, 1986)

Liebes Tagebuch, heute gehts zurück in die seeligen 80er.

Stallone ist der Coolste. Wer das jemals in Zweifel gezogen hat, der muss sich nur die ersten 15 Minuten von "Cobra" reinziehen.
In diesen marschiert er als titelgebender Supercop ohne Rückendeckung und Schutzsichere Weste, dafür mit Streichholz im Mund und Waffe im Hosenbund in einen von einem sich selbst für einen "Jäger der neuen Welt haltenden" Irren belagerten Supermarkt, trinkt erstmal 'ne Cola und macht mit dem an akuter Selbstüberschätzung (selbst mit dem Messer in der Brust ist dieser noch der Meinung, die "Cobra" töten zu können... ich sags ja... Irre!) kurzen Prozess.
Vor dem Supermarkt wird dann der anwesenden Pressemeute auf die harte Tour klar gemacht, das sie sich ihre Sicht über Recht und Unrecht mal schön gepflegt in die Haare schmieren kann und man die Polizei mal schön ihre Arbeit machen lassen soll. Wo gehobelt wird, da fallen nun mal Späne.
Dann gehts erstmal nach Hause, wo der ortsansässigen Latinogang durch Wegnehmen der Fluppe und heruterreissen des Feinrippunterhemdes die Parkordnung nähergebracht wird. Im Kühlschrank wartet dann das letzte Stück kalte Pizza darauf, aus dem Kühlschrank gefischt und mit der Schere in zwei fachgerechte Stücke zerschnitten zu werden. Zeitgleich schauen wir noch die Nachrichten (wo wir über den "Nachtschlitzer", den oder besser die, es sind ja mehrere, Böösewichte unserer Reise in die Vergangenheit informiert werden) und putzen die gerade genutzte Waffe. Und jetzt... endlich.... ist auch mal an der Zeit die Sonnenbrille abzusetzen.
"Cobra" ist die ultimative Stallone-One-Man-Show. Große Pose und dicke Hose ist angesagt, Vorgesetzte werden in den Senkel gestellt oder bekommen gleich mal die Faust ins Gesicht.
Ein Bösewicht ist da auch nicht genug Herausforderung für  unser Ein-Mann-Spezialkommando von der "Zombie-Abteilung". Hier muss es gleich eine ganze Reihe von "Weltverbesserungsfanatikern" sein, deren einziges Motiv die Gründung einer neuen Welt ist. Nähere Erläuterungen zu eben dieser fehlen im Rest des Films, reicht aber aus um "Marion" ("Ist doch ein klangvoller Name!") genug Gründe zum Ausrotten der "Krankheit" zu geben. (unbestätigten Gerüchten zu Folge lässt der Film an die 30 Minuten mehr an ungenutzten Materials missen. Ob da vielelicht etwas Background enthalten ist?)
Zwischendurch liefert Brigitte Nielsen, zumindest will es das Drehubuch so, die verängstigte Zeugin ab, die es zu schützen gilt. Den schauspielerischen Nachweis bleibt sie zwar schuldig, aber es hilft halt, mit dem Star verheiratet zu sein. Und da die Chemie zwischen den beiden auf eher überschaubar bleibt wird der Fokus auch nicht zu sehr von Stallone abgelenkt. (Der erstaunlicherweise den ganzen film über sein Oerteil anbehält...

Lange Rede, kurzer Sinn. "Cobra" ist reaktionäres 80er-Jahre-Actionfutter ohne Neonfarben dafür mit einem Haken (frag nach bei Brian Thompson). Schnell, rasant, mit gerade mal 75 Minuten Nettolaufzeit aber auch so schnell wieder vorbei wie es angefangen hat.
Und er ist cool... verdammt cool....

Und trotz einer unbändigen Liebe zu diesem im Mittelteil auch mal kurz in Slasherfilmgefilde abdriftenden Romanverfilung, (dessen Vorlage in den 90ern unter seinem Originalnamen "Fair Game" mit Cindy Crawford und William Baldwin nochmal mit Rumms, aber ohne viel Verve neu verfilmt wurde) fällt mir jetzt irgendwie nichts mehr ein...ach doch.,.. ich hätte jetzt Lust auf Gummibärchen.


Dienstag, 8. Januar 2019

Boardwalk Empire - Staffel 3 (Boardwalk Empire - Season 4, 2014)

Liebes Tagebuch, heute möchte ich mit mit dir über etwas Qualitätsfernsehen unterhalten.

Ich muss ja zugeben, die 1. Staffel "Boardwalk Empire" hat es mir nicht gerade leicht gemacht. Trotz Epochenwechsel hielt ich es für irgenwie einfallslso, das ein Großteil des Kreativteams der wegweisenden (und auch von mir jetzt schon seit geraumer Zeit für einen Rewatch vor mir hergeschoben wird) sich wieder für eine Serie im Milieu der "Italienischen Mafia" zusammengefunden hat. 
Allerdings macht der Epochenwechsel in die Zeit Prohibition durchau was her. Ich mag lange Mäntel, Hüte, Tommy-Guns....
Dazu diese Besetzung. Steve Buscemi endlich mal etwas gegen den Strich gebürstet als Gangsterboß in Atlantic City, Michael Shannon als von der Religion wahrlich gezeichneter Prohibitionsagent, Stephen Graham (den ich seit seinem Auftritt in "Snatch" immer wieder mehr als gerne sehe) als junger Capone...
Auch die Verknüpfung von fiktiven mit realen Protagonisten klang vielversprechend und dann inszenierte auch noch Produzent Martin Scorcese hinself die erste Folge. Was soll schiefgehen. Eigentlich nichts, und es ging auch eigentlich nichts schief, und doch hatte ich mit der 1 und auch mit Teilen der 2 Staffel so meine Probleme. Zu spröde, zu trocken verliefen die eigentlich nicht uninteressanten Handlungstränge, manche Figuren (die Witwe Schroeder und Jimmy Darmody als extreme Beispiele) langweilten mich sogar, (was aber nicht an den tadellosen Schuspielerischen Darbietungen von Kelly Macdonald und Michael Pitt lag). 
Nachdem Michael Pitts Charakter am Ende der 2. Staffel seinen Hut genommen bekommen hat, legte die Serie in der 3. Staffel ordentlich an Tempo zu. Der Fokus verschob sich dueltich mehr von der reinen Charakterserie hin zu einer "echten" Gangsterserie. Die Konkurrenzkämpfe der verschiedenen unterschiedlichen Gangsterbanden wurden tieferr ausgeleuchtet, die Verstrickungen in die Politik bekam mehr Platz, und das während die Stärken wie tolle Dialoge, eine grandiose Ausstattung und eine zum Schneiden dicke Atmosphäre beibehalten wurde. 
Und dieser "Turbo" wurde nun in Staffel 4 nochmal deutlich beschleunigt. 
Neue Gegner wie der von Jeffrey Wright dargesetllte, hochgebildete, aber a letzten ende nichts anderes als ein eleganter "Pimp" darstellende Dr. Narcisse (der Nama ist Programm) werden installiert und bekommen ausreichend Raum, ihre Figuren zu entwickeln.Sein mit hohem Intellekt ausgestatter Anführer einer dem Universal Negro Improvement Association nahestehenden Gruppierung wird als direkter Gegenspieler des von mir seit "The Wire" und "Hap und Leonard" verehrten Michael K. Williams verkörperten Chalky White etabliert. Dessen rolle erhält auch endlich mehr Screentime und muss am Ende der Staffel den vermtulich größten Verlust hinnehmen. Auch wenn seine Figur dies durchaus auch selbts zuzuschreiben hat, was aber zu einem trotz aller Selbtsbeherrschung zu emotionalen Ausbrüchen neigenden Charakter passt.
Auch wieder tolle Auftritte bekommt Jack Huston, dessen der nach seinem Amoklauf am Ende der 3. staffel jetzt deutlich kleinere Brötchen backt, sich kurzzeitg als Auftragskiller verdingt, seine Fähigkeit zum Morden aber langsam zu verlieren droht. In der Abschlussmontage der Staffel bekommt er die mit Abstand schönsten Momente zugestanden, welche seine Entwicklung in dieser Runde wunderbar bebildern. Soviel Emotionalität ist in dieser sonst so trockenen, auf trockenen Zynismus ausgelegten Serie ansosnsten selten zu finden.
Die Interessantesten Stories fiinden sich aber immer dann, wenn die Handlung nach Chicago springt, wo man den weiteren Aufstig von Al Capone beobachten kann. Daran nicht ganz unschuldig, zumindest in der hier vorliegenden Interpretation ist der Ex-Prohibitionsagent Van Alden, den Michael Shannon wieder kongenial zum Besten gibt. leider hat er die gesamte Staffel über nur verhältnismässig wenig Auftritte, so dass sein Sprung (endlich!!!) auf die dunkle Seite der Macht dann doch sehr plötzlich erfolgt. 
Das die Gesetzeshüter aber mindestens genauso skrupellos und und über Leichen gehen, wird an dem mit starken Wahnsinn im Blick aufspielenden Brian Geraghty als Bureau of Investigattion-Agent Tolliver veranschaulicht, und sich auf die Suche nach dem schwächsten Glied in der Truppe um "Nucky" Thompson ausgrechnet in dessen Familie fünidg wird. Der in der letzten Folge entbrennende Zweikampf zwischen ihm und seinem unfreiwilligen Informanten gehört mit Abstand zu instensivsten Auseinandersetzungen in meiner TV-Geschichte. 

Über allem strahlt aber Steve Buscemi, dessen Verpflichtung als berechnender Gangster anfangs doch etwas überfordete, da er wegen seines durchaus prägnanten Außeren ja doch trotz toller Rollen in manchmal noch tolleren Filmen doch eher immer als etwas trotteliger Geselle etwas Type-gecastet wurde. Davon kann man mittlerweile nicht mehr sprechen. Seit er am Ende der 2. Staffel seine Maske endgültig fallen  und keirnerlei Zweifel daran ließ, daß seine Skrupellosigkeit vor so ziemlich nichts Halt macht.. Immer wohlüberlegt, meist stark rational, ("Ich habe keine Freunde, ich habe Partner") 
Einfach  nur Großartig.
Vor allem wie seine Figur als an jedem der laufenden Handkungstränge als Bindeglied verwoben wird ist ganz große Kunst, zumal mit und um ihn alle Fäden zusammenlaufend in Richtung Staffel 5 zeigen.

Auch zugelegt hat die Serie in Sachen geradzu "giftiger" Gewalt. Selten zuvor wurden Morde, Verstümmelungen, Schläge so trocken und gerade aus in die Magengrube präsentiert wie hier. Getorben wird in dieser Staffel viel. Zelebriert wird nichts  davon, keine Zeitlupen, keine heroische Musikuntermalung, keine comichaften Blutfontänen sondern dreckige Gewaltschübe, die keinen Zweifel daran lassen, welch schmutziges Geschäft hier betrieben wird. 

Am Ende bleibt, auch nachdem mit einigen schon seit Staffel 1 zum Hauptcast gehörenden Figuren aufgeräumt wurde, der Eindruck einer nahezu perfekten Staffel, die alle Weichen auf Finale stellen, welches mich jetzt bald in Staffel 5 erwartet.
Dieses wird wohl, wenn man die Episodenzahl von nur 8 Folgen in Betracht zieht vermutlich kurz, aber schmerzhaft.

Liebes Tagebuch, ich kann kaum erwarten das es weitergeht.... und das ich mal so sehr mitfiebere, hätte ich nach dem schwerfälligen Beginn nie erwartet.

Sonntag, 6. Januar 2019

Paradox (Sha Po Lang: Tan Lang, 2017)

Liebes Tagebuch,
ich möchte heute mit dir über eine Filmreihe, die eigentlich keine ist reden.

Als der erste Teil bzw. dessen Trailer damals seinen Weg durch das Internet zu uns fand, war ich sofort Feuer und Flamme. Wie Donne Yen und der damals auch schon 53jährige Sammo Hung umherwirbelten, sich in waghalsigen und übersteigerten Mixed-Martial-Arts Szenen umherwarfen, das hatte was. Dazu eine glatte farbintensive Optik. Doch, den wollte ich sehen. Doch schon damals wie auch heute lassen Filme aus dem asiatischen Gefilden durchaus auf sich warten.
So das ich mir den Film auf einer Börse lange vor deutschem Start einverleibt hatte. Was sollte schiefgehen. Wird schon nicht zuviel geredet werden.
Damals leider (die Version war kantonesisch OHNE englische
Untertitel), aus heutiger Sicht zum Glück war der Film dann aber doch weniger actionreich, dafür mit mehr Charaktertiefe ausgestattet als ich ihm damals zugetraut hätte. Wie schon erwähnt, geschadet hat es dem Film nicht. Der Film war konsequent, ließ keine der 3 Hauptfiguren als Sieger in den Abspann, untermalt von einem meiner Sicht nach grandiosen Soundtrack.
Es folgte mit "Flashpoint" ein Prequel. Donnie Yen durfte seine Rolle wiederbeleben, das Rezept blieb gleich, die Action wieder auf das Finale beschränkt (aber dadurch nicht weniger beeindruckend, ganz im Gegenteil), das Fatalistische ist aber leider einer eher routiniert erzählten Undercover-Cop-Story gewichen. Aber der Score war wieder Klasse. Und etwas mehr als nur 80 Minuten pro Film sind auch nicht als Negativelement zu werten.
Der nächste Eintrag "ShaPoLang: A Time for Consequences" ersetzte Donnie Yen durch Wu Jing (der im ersten Teil noch den blondgefärbten Bösen gab und sich von Yen einen wortwörtlichen Scheitel ziehen lassen musste) und Tony Jaa ersetzt, erhöhte die Laufzeit auf gut zwei Stunden, packte noch das große Melodram oben drauf, und war der Abstand beste Beitrag im "HeroicBlodsheed-Genre" ohne "HeroicBloodshed" den ich in den letzten Jahren sehen durfte. Ersetze man die tollen und zahlreichen (nur dezent mit Wirework-Verstärkung) durch Schusswaffen, wir wären in den frühen 90ern und hätten einen "Woo".

Und nun, Teil 3... hört paradoxerweise auf den schönen Titel "Paradox - Kill Zone Bangkok" in der westlichen Hemisphere ist wieder von Wilson Yip inszeniert, bringt diesmal Tony Yaa (in einer anderen, kleineren Rolle mit "übersinnlichen" Fähigkeiten) und Sammo Hung (nur hinter der Kamera und als Action-Koordinator) wieder, verpflanzte Louis Koo, der im Spin-Off-Prequel "Flashpoint", auch schon mittendrin statt nur dabei war, nach Bangkok und lässt auf der Suche nach seiner Tochter im Verlauf des Film keinen Stein auf dem anderen.
Mit seiner Figur zu "connecten" fiel mir anfangs schwer. Mit steinerner Mine marscheiert er in Bangkok ein, hält alles un jedem ein Foto von Töchterchen unter die Nase. Dafür das seine Figur als Cop eingeführt wird, lässt er erstaunlich wenig Feingefühl walten. Aber die eingestreuten Rückblenden zeigen auch, das Empathie nicht wikrlich sein Stärke ist. Er will zwar immer das Richtige tun, vor allem für die Sicherheit seiner Tochter sorgen, allerdings ohne Rücksicht auf Verluste. Wie oft hat man schon gesehen da ein Vater den Freund der Tochter verhaften lässt, 5 Minuten nachdem er erfahren hat das sie überhaupt eine Beziehung hat, und sie nebenbei auch noch erwähnt, im minderjährigen Alter schon schwanger zu sein. Andererseit ist er hochgradig unfähig, mit seinen Emotionen umzugehen, handelt aber immer wieder hochemotional und verwzeifelt. Rationalität sucht man vergebens, da muss man schon zur ähnlich gelagerten Konkurrenz aus Frankreich ausweichen, Diese hatte aber dafür auch "96 Hours" Zeit.
Aber wir befinden uns im chinesischen Action-Kino, da werden Emotionen und Pathos auch mal gerne groß geschrieben. Und manchmal auch bis zur schmerzhaften Unendlichkeit ausgeweitet....

Yip blieb seiner kühlen, nicht auf schieres Tempo ausgerichteten Inszenierung von Teil 1 treu, so dass die von Hung choreographierten Auseinandersetzungen nur punktuell, aber von mal zu mal brachialer zu Werke gehen. Das eigentliche Finale wird aber wieder eher im stillen Kämmerlein abgehalten, lässt das Intentioen und den Charakter des "Bösewichts" nur sehr wage durchscheinen. Weniger dramatisch ist es in seiner Kompromisslosigkeit dadurch allerdings nicht.
Allerdings hat es zur Folge, das die Nebenfiguren (ein kurz vor der Vaterschaft stehender und der Hauptfigur helfender Cop aus Bangkok und sein von Ong-Bak-Star Tony Yaa gespielter Partner) nur vergleichsweise wenig Zeit zugestanden bekommen.
Dafür darf zumindest Yaa in 6 seiner 8 Minuten das machen, wofür man ihn engagiert und auf das Cover druckt.
Und das ist dann doch immerhin etwas (schön anzusehendes, )...

PS: Der Score ist auch wieder sehr schön!




Blutiger Freitag (Blutiger Freitag, 1972)

Liebes Tagebuch,
heute hab ich mich mal an einen Film mit Vorbildfunktion gewagt. 
Dieser Film kann nur für die unzähligen Poliziottteso der 70er hergehalten haben, Zu unübersehbar ist die Nähe in inszenatorischer wie auch inhaltlicher Form, die gleichzeitig auch ein Spiegel der damaligen Situation im Land darstellt.
Sowie es die Italiener in den Folgejahren immer mehr perfektionierten. 
Angespielt wird vor allem auf den ersten Banküberfall mit Geiselnahme auf deutschem Boden in München in der Prinzregentenstraße. Die von Raimund Harmstorff ausgespuckten Platitüden erinnern an den damals aufflammenden oder eigentlich schon entbrannten Klassenkampf der RAF gegen das Establishement. 
Die Italiener stellten zwar den Kampf gegn das organisierte Verbrechen sowie die Korruption in den höheren Etagen in den Vordergrund. Die Wahl der Waffen ist aber die Gleiche.

Aber für Heinz Klett (Harmstorf) sind diese Aussagen nur Mittel zum Zweck, ein aufgetürmter Schwall an Rechtfertigungen, denn am Ende steht doch nur die Bereicherungsabsicht, Dafür stellvertretend sei hier sein Kommentar, nachdem sich ein beim Bankraub eingesetzter Polizeibeamter auf eine durch ein Kleinkind entsicherte Handgranate stürzt um alle umliegenden Personen zu schützen. Die Granate explodiert, der Oberkörper wird freigelegt (ja Tagebuch, auch herausquellende Gedärme sind zu sehen) und Klett meint nur teilnahmslos:"Ha, da ist ein Polizist auf einen Knallfrosch getreten. Berufsrisiko." Keine Genugtung, Keine Freude über einen Verlust auf der Gegenseite. 
Klett ist nur ein ungehobelter Sadist, der sich nimmt was er will, und vor anderen mit seinen hochtrabenden Geschwätz Eindruck schinden will bzw. seinen Taten mehr Sinn zu verleihen, Gewalt dafür anzuwenden ist nicht nur nötig, sondern ausdrücklich gewünscht. Und zur Not wird auch mal ein Lesbe vergewaltigt, einfach weil das dicke Ding in der Lederhose danach verlangt. Dazu wird das "dicke Ding" in einer sehr engen Lederhose auch mal durchaus Leinwandfüllend ins Bild (oder auch Gesicht einer der Geiseln) gedrückt. 
Liebes Tagebuch, aber vielleicht weiß du, warum beim Liebespiel/der Vergewaltigung der lesbischen Geisel (so ganz sicher ist man sich da nicht) Bilder aus einem Schlachthof und einem lesbischen Liebesspiels geschnitten werden. Ich musste mir nur den Kopf kratzen und konnte mir da echt nichts brauchbares herleiten.)

Aber muss Exploitation (und um nichts anderes handelt es sich hier, da kann man aus dem damaligen Zeitgeist herauslesen was man will) sinnbehaftet sein? "Blutiger Freitag" nutzt die Stimmung der frühen Siebziger in all ihrer aus heutigen Sicht vorhandenen Ranzigkeit und mixt sich daraus eine frühen, sleazigen Genrecocktail, wie ihn, auch das bereits oben schonmal angemerkt, die Italiener in den Folgejahren regelrecht zelebriert haben. Das es sich um eine deutsch-italienische Co-Produktion handelt und Filmkomponist DeMasi  in den Folgejahren diverse Perlen italienischer Filmkunst (und einen von mir innig geliebten Cuck-Norris-Halbwestern) vertonte sei hierbei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Gerade zu rührend, vor allem aus heutiger sicht sind die "Actionszenen", von denen es einige gibt, welche meist sehr blutig sind, aber nach modernen Sehgewohnehiten natürlich sehr leicht durchschaubar. Ich kann mir aber nicht helfen, Charme, und davon nicht zu wenig, hat das Ganze. 
Wenn Amadeus August, an den ich mich sogar noch als Fernsehschauspieler in den 80er-Jahren erinnern kann (und denn ich schon da als vollkommen  arroganzbefreiten Schönling wahrgenommen habe) seine bei der Bundeswehr erworbenen Karatekünste an Harmstorf demonstriert, oder Harmstorf sich im Finale dem unausweichlichen Kugelhagel der herannahenden Polizeibeamten stellt, dann hat das schon vom Gangsterspielen mit meinen Freunden in der Kinderzeit. Nur hatten wir da noch kein Taschengeld für die extragroßen Blutbeutel.

Aber ich mag den Film.Ich finds nämlich einfach nur schön mitanzusehen, wie bereits vor jetzt bald 50 Jahren ein Genrefilm mal zeigt wie mann es macht. Da traut sich heute kaum noch einer.
Dieser Film hat Eier. Große, eingelegte Eier....


Samstag, 5. Januar 2019

Daredevil - Staffel 3 (Daredevil - Season 3, 2018)

Liebes Tagebuch,
heute möchte ich mich mit dir über eine der Netflix-Marvel-Serien unterhalten.
Vor drei Jahren, als Netflix seine erste Daredevil-Staffel zum Bingen bereitstellte, konnte ihr ja wirklich niemand entkommen. Überall Bilder, Poster, Trailer etc pp... Charlie Cox lächelte einem entgegen, und unten war immer das schöne rote Netflix-Logo, das einem damals noch merkwürdigerweise ein Versprechen auf Qualität gab, welches zum damaligen Zeitpunkt  noch ar nicht belegt war. (Zu diesem Zeitpunkt war mir außer "House of Cards" noch gar keine Serie groß aufgefallen. "Orange ist the new black ist bisher nicht mein Thema...)
Ich denke das dieses unausgesprochene Versprechen auch dazu führte, das ich nach der ersten Staffel irgendwie stark unterwältigt war. Die Sache sah schon edel aus, die Kämpfe waren schön inszeniert und eingefangen, die Darsteler sehr gut ausgewählt (klarer Favorit: Vincent D'Onofrio's Interpretation des Wilson Fisk aka Kingpin). Doch schon hier sollte sich eine der klaren Schwächen zeigen, die auch die nächsten Jahre die Neflix-Serein auszeichnen sollte. Zumidnet die, welche ich bsiher gesehen hab. Zu wenig Inhalt für zu viele Folgen. Es war nicht zu übersehen (oder besser: für mich einfach nicht zu ignorieren), das die Hauophandlung wie auch diverse Subplots unglaublich zerdehnt daher kamen, zuviel Raum einnahmen und as Tempo ordentlich verschleppten. Manche Folgen hatten hätten locker auf eine zusammnschrauben können, ohne das etwas nennesnswertes dabei verloren gegangen wäre.
Staffel 2 war da schon etwas geradliniger. Kümmerte sich das 1 Drittel fast ausnahmslos um den Punisher und dessen Einführung ins Universum, wurde im 2. Drittel Elektra und die Hand hinzugefügt. im letzten Abschnitt liefen diese dann Parallel und hatten nur noch wenige Verbindungspunkte.
Machte aber nix, schließlich gab es den Punisher und jede Menge Ninjas. Und... everything is bettter with Ninja's.
Und nun Staffel 3, welcher an das Ende der Heldenzusammenführung aus "The Defenders" anschließt, in welchem Matt Murdock aka Daredevil (Charlie Cox) vermeintlich das Zeitliche segnet, Der kann natürlich nicht aus seiner Haut, und ist erstmal wieder dabei, sich selbst zu bemitleiden. Es ist ja nichts neues, das die gebrochene Helden die interessanteen Helden sind, aber bei Daredevil wird mir, das Prinzip etwas zu sehr ausgekostet, man wünscht dem Charakter dann doch wieder etwas mehr Positives Gedankengut. Er hadert mit seinem Glauben, muss erkennen das seine Mutter ihn wegen postnataler Depressionen verlassen hat (merkwürdigerweise wird ausgerechnet diese Wendung, obwohl für die Story sowie für den Charkater durchaus von Belang, ziemlich schnell abgehandelt, für seine Galubenskrise aber wieder bis zu 3 Folgen aufgewendet). also ist ist bei dieser Figur alles beim Alten.
Auf der gegnüberliegenden Seite feiert Vionecent D'Onofrio seine Rückkehr als Wilson Fisk. Und der ist noch mehr als in Staffel 1 einew wahre Schau. Selten konnte im Gesicht einer Figur so viele unterschiedliche Emotionen in einem einzigen Moment abgezählt werden, wenn er nur mühsam seine Gesichtzüge nicht entgleisen lassen kann, man das Brodeln in seinem Innern auch vor dem Bildschirm den Hintern wärmt, dann macht das einfach nur spaß zuzuschauen.
Das kriminelle Mastermind, das es schaft selbst aus einer Gefängniszelle heraus das halbe FBI zu unterwandern nimmt man ihm dazu ebenfalls vollends ab, so dass auch dieser Verlauf nicht unbedingt glaubhaft, aber für mich nachvollziehbar belibt. (Allerdings muss ein Tag in Kingpins Welt mahr als 24 Stunden haben, schließlich brauch er ja schon lange genug um 2 der anderen Nebenfiguren dieser Staffel in sein Komplott mit einzubeziehen. Und dann müssen noch die die anderen Agenten korrumpiert werden... mmmmkay).
Wie bei bei Netflix-Serien dieser Art üblich hangeln wir uns noch an einem etwas größeren Tross an Nebenfiguren entlang, bei denen neben den beiden Stammcharakteren Karen Page (Deborah Ann Wolld  bekommt diesmal auch ihre fast komplett Folge mit trauriger Vergangenheit und sorgt dafür das die Taschentücherindustrie keine Verluste macht) und "Foggy" Nelson (verlässlich (in jeder Hinsicht) wie eh und je: Elden Henson) vor allem die beiden FBI-Agenten Benjamin Poindexter aka Bullseye (Wilson Bethel) und Ray Nadeem (Jay Ali)
Beide werden als Gegensätze aufgestellt, da beide von Fisk korrumpiert werden, allerdings der eine in seiner Aufgabe vollkomen aufgeht), der andere daran zu zerbrechen droht (wobei auch die Tatsache, das man ihm einen Mord anhängt, um ihn zur Mitarbeit zu überreden daran auch nicht unschuldig sein sollte.)
Bullseye ist hingegen mal wieder der Charakter mit Persönlichkeitsstörung (dafür ausgestattet mit einer einer fast unfehlbaren Treffsicherheit) ohne emotionalen Anker. Dies wird in einer der beiden herausragenden Szenen dieser Staffel augearbeitet, in welcher seine Geschichte quasi von Fisk in seiner noblen Gefängniszelle wie ein Thaterstück aufgeführt und beobachtet wird. Über eine halbe Stunde lang, in Schwarz/Weiß wird hier das (nicht gänzlich klischefrei Bild eines emotional gestörten, aber auf der anderen Seite hochbagabten Kindes und seiner Entwicklung)  quasi dargeboten. Formal wie auch inhaltlich durchaus beeindruckend.
Die 2 Szene ist wohl der bei Daredevil unvermeidlich One-Shot, diesmal eine mehr als 5-minütiger Gefängnisaufstand, in welchem diesmal Matt Murdock (nicht Daredevil) sich seinen Weg aus einem Gefängnis heerauskämpfen muss. Ich war nie ein großer Fan des One-Shots aus der 1 Staffel, der mir zu durchschaubar umgesetzt wurde (es glaubt doch hoffentlich niemand, das das Daredevil dort von  nur einem Stuntman gespielt wurde), aber hier, in welchem Charlie Cox Gesicht immer im Zentrum der Kamera zu sehen war, wurde wirklich geklotzt. Sehr schön anzusehen.

Zur Action will ich gar nichts sagen, liebes Tagebuch. Das Niveau wurde im Großen gehalten, die Aufeinandertreffen von Daredevil und Bullsseye (oder Daredevil 2.0)  sind die choreographischen Highlights.
Leider  kommt aber auch Netflix hier mal wieder nicht an meinem Standardgemecker rum, das ganze um wieder mal 3 Folgen zu sehr zerdehnt zu haben.
Und daher, mein liebes Tagebuch, schließe ich den Kreis. So gut das alles aussieht, zum Teil gepsielt ist, die Action sitzt... werden mir diese Netflix-Serein zunehmend egaler. Sie wirken auf mich teilweise konzeptionslos, man weiß nicht wo man am Drehbuch mal was wegkürzen müsste, aber andererseits mal etwas drauflegen müsste. Und außerdem langweilt mich der typische Netflixfilter, der über scheinbar über jede Eigenproduktion gelegt wird auch immer mehr. aber dazu mal anderer Stelle mehr.

Wie immer: Irgendwie gut unterhalten, aber auch ziemlich unterwältigt.



Mittwoch, 2. Januar 2019

Copykill (Copycat, 1995)

Liebes Tagebuch,
ich möchte mich heute mit dir über einen Standardthriller unterhalten. Und zwar über einen aus den 90ern. Einen von denen, die scheinbar für den gemeinen Kinogänger gemacht sind, der sich nur hin und wieder ins Lichtspielhaus verirrt, kein Risiko eingeht und beim Lösen der Kinokarte schon weiß, was ihn die nächsten 2 Stunden erwartet und dann auch zufrieden, aber nicht euphorisiert, unterhalten und nicht gelangweilt nach Hause geht.
Der sich auf dem Kinoplakat von bekannten Namen wie Sigourney Weaver und Holly Hunter das Versprechen auf einen nicht schlechten Film geben lässt (ja meine Liebe, Mitte der 90er ist das noch so gewesen), um auch ja keine Innovation erwarten zu dürfen.
Der aussieht wie so ziemlich jeder Thriller aus den 90ern aus dem Hause Warner. (Ok, das fällt dem gemeinen Kinogänger bis heute nicht auf, aber auch das gehört ja irgendwie zu dem Berieselungseffekt.)
Nur leider sehe ich in mir, mein liebes Tagebuch, keinen gemeinen Kinogänger. Ich bin leider jemand, der schon viele Filme gesehen hat, so dass mich die Überraschungsarmut in den doch knapp 2 Stunden dann doch öfters zum Pausenknopf hat greifen lassen, damit ich beim Holen eines Kaltgetränks aus dem Kühlschrank mir schon mal Gedanken darüber machen konnte, was wohl als nächstes passiert.
Und ich lag so ziemlich immer richtig, so dass ich zum Eigenschutz das eigene "For-Shadowing" eingestellt habe um mir den Spaß nicht gänzlich zu verderben..
Sonst hätte ich ja schon eine Stunde früher erkannt, das der von Dermot Mulroney gespielte Partner am finalen Showdown  nicht teilnimmt und schon mehr als eine halbe Stunde vor dem Abspann seinen Gehaltsscheck abholt (wobei ich doch ein wenig "überrascht" war, das sein Ableben nichts mit dem titelgebeneden Copykiller zu tun hat). Auch wäre mir entgangen, das natürlich Holly Hunters  Figur eine kugelsichere Weste trägt, natürlich im Finale niedergeschossen wird um dann den finalen Fangschuss Richtung bösem Serienkiller im richtigen Moment abzugeben.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, aber warum soll ich hier wiederholen, was sich sowieso jeder denken kann, der einen beliebigen Killerthriller seit den "schweigenden Lämmern" gesehen hat  und daher alles bereits vorausahnen kann.
Über die Motivation des Killers erfährt man leider nichts außer das er ein Psycho ist. Muss reichen.
Und das vermeintlich interessanteste Element, die Agoraphobie von Sigourney Weaver's Figur taugt nur für einen kurzen Panikanfall und ein kurzes Gespräch darüber das es wohl sehr einsam macht, das Haus ein ganzes Jahr nicht verlassen zu haben. (und das man auch als Frau dann doch etwas rollig werden kann.) Schade, denn schließlich handelt es sich ja hier um eines der anderthalb Alleinstellungsmerkmale des Films. (Das Halbe geht an die Vorliebe des Killers, seine Opfer in prominenter Pose berühmter Serienkiller zu hinterlassen...)
Und doch.... knapp 2 Stunden handwerklich solide, durchaus nicht unspannede, aber nie aufregende Unterhaltung ohne große handwerkliche Fehler.
Was mich da jetzt vom gemeinen Kinogänger unterscheidet. Na, das ich ihn mir für "Umme" bei Amazon Prime angesehen hab. Und daher nicht kein, sondern überhaupt kein Risiko eingegangen bin.