Donnerstag, 31. Januar 2019

Alice im Wunderland (Alice in Wonderland, 2010)

Liebes Tagebuch, heute weiß ich warum ich dich Karriere von Tim Burton in den letzten Jahren aus den augen verloren hab...
Auf dem Papier ist die Idee, eine weitere Verfilmung von Lewis Carroll's Kinderbuchklassikers "Alice in Wonderland" in Tim Burton's Hände zu geben nicht nur naheliegend, sondern geradzu alternativlos.
Seine Vorliebe für extravagante Setbauten macht es nicht schwer, sich vorzustellen der Regisseur seine Vorstellung des Wunderlandes auf die Leinwand zu bannen.
da sind wir aber schon am ersten Punkt, der meine Stirn runzeln lässt. Diese Optik, welche keiner so beherrscht wie er, die so exaltiert daherkommt und mich an die Jahrmarktatmosphäre der 20er und 30er Jahre erinnert, fürht bei mir mittlerweile zu starken Ermüdungserscheinungen. Bei "Beetlejuice", "Batman" (+ Fortstsetzung), "Edward mit den Scherenhänden" etc. wirkte das alles noch frisch, doch die letzten Jahre erreichte mich das vorab gezeigt in den Trailern und sonstiger Werbung so gar nicht mehr. Auch die Verpflichtung von Johnny Depp rief nicht mal mehr ein müdes Lächeln in mir hervor.
Nur "Big Fish"  löst in mir noch so etwas wie anhaltendes Interesse aus.
Nun, aber wo das Kind mit seinen 6 Jahren doch einen Narren an der "Grinsekatze" gefunden hat, kann man ja mal ruhigen Gewissens einen Blick riskieren. Im besten Fall findet man ja doch wieder Gefallen an der Vita (Im März kommt "Dumbo", und den will ich nach dem schönen Trailer dann doch sehen... und nirgendwo Johnny Depp)
Ich schick es vorweg: Gelungen ist es ihm nicht. Nachdem ich erstmal wieder schmerzhaft in den Augen feststellen durfte, das CGI-Effekte (meist) schneller und schlechter altern wie ihre handgemachhten Pendants. Die  dadurch entstehende Künstlichkeit wirkt dadurch nur noch übertriebener. Die realen Figuren stoßen zu sehr hervor, es entsteht der Eindruck sich in einem schwach getricksten Animationsfilm zu befinden, allerdings einem, dem jeglicher Charme verloren geht. (Sofern nach damaligen Sehgewohnheiten überhaupt vorhanden.)
Auch dramturgisch gleicht das ganze einer Nummernrevue, Eben Jahrmarktcharakter, dem leider eine inhaltliche Kohärent fehlt. Vielleichtw ar es nicht die treffsicherste Entscheidung, bereits Elemente der Fortsetzung "Through the looking Glass" in diesem Buch zu implementieren. Es wird wie in einen Topf geworfen, geschüttelt, ausgeschüttet und dann wieder wie aufgenommen zusammengesetzt.
Außerdem mag ich die Entscheidung nicht, moderne Zeiten hin oder her, Alice zu einer 20jährigen jungen widerspenstigen Frau umzugestalten, die im Finale schwertschwingend Drachenmonstern den Kopf abschlägt. alice ist stellvertretend für den Zuschauer genauso überfordet mit dem um sie herum entwickelnden Wahnsinn, keine im eigentlichen Sinn schon stark emazipierte Kämpferin.
Freie Interpretation hin oder her, für mich, wie auch für meine Kleine findet da keine Identifikation mit der Protagonistin statt. Oder man bennent den Film mal um.
Ich würde gerne etwas positives zum Film sagen, aber es ist ein seelenloses Kommerzmonster, am Reisbrett konzipiert, frei jeglichen Charmes. Inhaltslos. Glatt. und nicht mal wirklich schön.

(Zu den Burton Regular's Depp und Bonham-Carter kann und will ich nichts sagen. Ok.... die peinliche Tanzszene von Depp kann ich schwer ihm selbst anlasten. Die ist einfach nur peinlich.)

PS: Selbst meine Kleine hat nur bei der "Grinsekatze" ihren Spaß. Das sind immerhin 4 Minuten mehr als ich.
Schade um Tim Burton.

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