Sonntag, 27. Januar 2019

Strasse der Verdammnis (Damnation Alley, 1977)

Liebes Tagebuch, heute bekommt die Retrobrille einen Sprung.
"Das hatte ich aber anders in Erinnerung. Irgendwie, besser... zumindest handwerklich."
Mein erster Gedanke, nachdem ich nach knapp 30 Jahren zum ersten Mal wieder den Landmaster anschmiss um auf der "Straße der Verdamniss" doch arg ins schleudern zu geraten.
Die ersten 20 Minuten schenkten mir zwar noch das gleiche angsterfüllte und doch faszinierende Schauern, das mich damals als kleiner Steppke ereilte, als dort mit einer einem Uhrwerk gleichenden Präzision der bevorstehende (und dann auch eintretende) nukleare Holocaust über das Land fegt. 
Auf einem Rakentenabwehrstützpunkt befinden sich die beiden Hauptprotagonisten des Films (die späteren TV-Stars Jan-Michael "Airwolf" Vincent und George "A-Team - Hannibal" Peppard) auf dem Weg zu ihrem Schichtbeginn in ihrem Raketensilo. Es scheint ein normaler Arbeitstag zu sein, man scherzt, schüttet sich Kaffee ein, ein paar Diversitätetn der unterschiedlichen Hauptprotagonisten werden ausgetauscht, als auf dem Überwachunsgschirm von irgendwoher eine nicht gerade kleine Anzahl von Atomraketen ihren Weg Richtung Vereinigte Staaten antretetn. Mit militärischer Przision und ohen jede echte Anteilnahme darüber das gerade das vermeintliche Ende der Welt eingeleitet wurde, werden die Abwehrrakteten auf ihren Weg geschickt. 40 % der Bedrohung können abgefangen werden, doch die restlichen 60 Prozent zerstören große Teile der USA, während der von Vincent verkörperte Tanner sich eine Zigartte ansteckt. 
Danach Archivaufnahmen diverser Atompilze dun Texttafeln, die uns darüber informieren, das die Welt aus der Achse gehoben wurde, dadurch das Wetter starke Kapriolen im Zusammenhang mit radiokativem Niederschlag mixt und wir uns nun 2 Jahre nach der Apocalypse mit dem Rest der Militärbasis auseinadersetzen dürfen.
Bis dahin packte mich der Film wieder. Präzise, ohne Ablenkung, kein Musik, im aus heutiger Sicht etwas befremdlichen, aber irgendwie eigentümlichen 70er Look schuat man fasziniert ob der Teilnahmungslosigkeit der Protagonisten über das gerade über sie hereingebrochene zu.
Doch dann (nach einem mehr als ungelenk eingeführten Kniff, um die Militärbasis weiter zu dezimieren) betritt der eigentliche Hauptdarsteller das Plateu und das Unheil nimmt leider seinen Lauf. Der "Landmaster", nach diversen Internetquellen das mit 300.000 Dollar teure Edelgefährt mit rotierenden Reifen und Raketenabwehr und Schwimmfähigkeit, lädt mit den restlichen Darstellern zur Reise durch das verwüstete Episodenland in dessen Verlauf ein paar Mitstreiter verloren gehen, dafür aber neue gefnden werden, 
Man kämpft gegen (leider lächerlich, da hilft auch die Entschuldigung der damaligen Tricktechnik nicht) in den Film einkopierte Riesenskorpione, freßwütige Kakerlaken wurden wohl auf Klebebänder drapiert und über den Boden gezogen (sieht leider nicht halb so lustig aus, wie es klingt), muss man sich gegen marodierende Horden (ganze 4 böse Buben) zur Wehr setzen und das "Landmaster"-Model, welches vermutlich im Nachgang als Spielzeug-Merchandise in die Kaufhäuser kommen sollte, darf auch noch mal seine Fähigkeiten im Wasser beweisen. 
Dafür bleiben ca. 60 Minuten, die nacheinander wie auf einer To-Do-Liste abgehandelt werden, so das keine der vorherigen Episoden gesteigerten Einfluss auf die nächste hat. Einer der wenigen Nebencharaktere segnet das Zeitliche? ist wahrllich in der nächsten Minute keine weitere Erwwähnung wert. Die beiden Hauptcharaktere können sich wegen unterschiedlicher Auffassung nicht leiden? Sie arbeiten trotzdem ganz gut zusammen,eine Konfliktlösung ist nicht von Nöten. (Meine Theorie lautet aber, das der film mal als großes langes Epos gedacht war, aber am Ende ist dann doch sehr iel auf dem boden des Schneideraumes gelandet. Zu Stückhaft wirkt die Dramarturgie, zu ziellos werden Fässer geöffnet und nicht mehr vertieft, als das da nicht mehr gedreht (oder zumindest im Drehbuch verankert) sein muss.) 
Und das in der Film dann plötzlich fertig. Einfach so... Schluss. (Die schöne Motorradfahrt durch das von den Bomben und der Verwüstung offenbar komplett verschonte Alberny lässt leider den bis dahin eigentlich ordentlichen Jerry-Goldsmith-Score (was vermisse ich diesen Mann und seine Arbeit) zusammen mit dem Film in sich zusammenbrechen.
Man könnte jetzt eigentlich mit geänderten Sehgewohnheiten argumentieren, und eigentlich bin ich mit solchen Filmen auch recht gnädig, da ihre eigene "campy-"ness ja gerade den Charme ausmachen, doch wenn man sich dann leider etwas in die Materie einliest, fällt es mir schwer, dies dem film dann doch zugute zu halten. Im selben Jahr entstanden wie die kleine Sci-Fi-Produktion eines gewissen George Lucas, dafür aber mit einem etwa um 10 Millionen höhrem Budget augestattet, ist die technische Ausführung nicht nur antiquiert, sie sind schlicht "Scheiße".
Die einkopierten Skorpione sahen 20 Jahre vorher in der Hochzeit des Tierhorrors ("Formicula", "Tarantula") nicht schlechter aus, das jedem Bild zugefügte "Matte-Paining" um die Wetterumschwünge mögen zwar arbeitsaufwendig sein, Aber selbst damals muss das doch schon sehr durchschaubar gewirkt haben. Gut aussehen tut es auch heute immer noch nicht.

Ne... da hat meine Retrobrille einen weiteren Steinschlag zu verkraften. 
Aber er gibt guten Remake-Stoff ab. Eine 10-teilige Miniserie... ich wär dabei und würde den Landmaster nochmal besteigen....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen