Samstag, 19. Januar 2019

Boardwalk Empire - Staffel 5 (Boardwalk Empire - Season 5, 2014)

Liebes Tagebuch, uns erwarten die letzten Tage in Atlantic City.
Nach der in meinen Augen fulminanten 4. Staffel bin ich von meinem typischen Verhalten, nach Beendigung einer Staffel erstaml auf eine andere Serie für eine Staffel umzusteigen abgewichen (das hatte zuvor nur "Breaking Bad" geschafft) und hab die 5. Staffel gleich hinterhergeworfen.
6 Jahre nach den Ereignissen der letzten Staffel ist diese angesiedelt, was mir den Einstieg  erschwert hat.
Zu Beginn sieht alles sehr neu aus. Ich musste mich wirklich erstmal vergewissern ob es einen Wechsel im Kreativteam gab, denn man könnte es fast als Stilbruch bezeichnen. Sogar so etwas wie Filmscor war im Hintergrund zu hören. Nach vier Staffeln ohne jegliche Hintergrundbeschallung (außer manch zeitgenössischem Stück) wirkte dies fast anchronistisch.
Dazu dann die Rückblenden in "Nucky's" (Steve Buscemi) Kinder- und Jugendzeit, welche doch sehr viel Zeit eingenommen haben, und mich zu Beginn so gar nicht gezogen haben, trotz dem gewohnten hohen Niveau in Sachen Ausstattung, Szenenbild und Schauspielerei. (besonders Marc Pickering als "mittelalter" Enoch Thompson ist in seiner Nachahmung der Gesichtszüge und Gestik von Buscemi sehr treffend besetzt), Doch nach ein paar Folgen, wenn man mitbekommt, worauf das ganze, vor allem in Verbidnung mit der Haupthandlung hinaus laufen wird, kann man sich in gewohnter Manier in die toll gestaltete Welt der Mafiosis fallen lassen.
Allerdings lässt einen das Gefühl nicht los, das zu manch einem Charakter nicht mehr viel eingefallen ist. Jeffrey Wrights Auftritte Beschränken sich, trotz seiner Wichtigkeit in der 4. Staffel auf wenige kleine Auftritte (die zugegebenermaßen dann doch auch große Auswirkungen auf das Wirken anderer Hauptcharaktere haben), Kelly MacDonald's Margaret schaut auch nur hin und wieder mal rein (das ich darüber nicht so traurg bin liegt nicht an der Schauspielerei, sondern an ihrer Rolle, welche seit Staffel in meiner Meinung immer zu sehr zwischen Bauernschlau und Ängstlich hin und her pendelt.) Doch Wenn man bednekt, welche wichtigkeit ihrer Figur noch zu Beginn beigemessen wird, ist ihr Ausscheiden dann entsprechend klein skaliert.
Dafür bekommen die anderen der ersten Stunde, Michael K. Williams als"Chalky" White,Michael Shannon als ehemaliger Prohibitionsagent Van Alden und Paul Sparks als ständig über seine eigenen Scherze lachender Mickey Doyle ihre großen Momente. (Shea Wigham und Gretchen Mol fallen da auch nicht sonderlich negativ auf.)
Und die kommen sehr geballt, denn mit gerade einmal 8 Folgen, die, wie bereits erwähnt, diesmal auch mit den Rückblenden gefüllt werden, wirken die ganzen Vorgänge etwas gehetzt, Der "Krieg der Castallammare", die Gründung des "National Crime Syndicate", das Ende der Prohibition, das alles in 8 Folgen, was im direkten Vergleich zu den vorherigen Staffeln für ein geradezu schwindelerregendes Tempo sorgt. Dabei kommt auch wieder eine andere Stärke der Serie zum Vorschein, udn zwar wie reale historische Ereignisse mit den fiktiven Figuten aus dem BE-Universum verbunden werden. Zum Beispiel wie die Steuerbehörde an die Wirtschaftsbücher von Al Capone kommt oder der Mord an Mafiapaten Maranzano bei dem plötzlich ein Eli Thompson mit von der Partie ist.
Und doch gelingt es, in der letzten Folge wieder zu entschleunigen wird und ein rundes, zufriedenstellendes Ende zu präsentieren.

Abschließend waren das 56 edel ausgestattate Folgen, mit tollen Darstellern, die genau im richtigen Moment (auch wenn bei der Masse an Handlung in der letzten Staffel vielleicht 10 Folgen nicht ganz verkehrt gewesen wären) ihr rundes Finale fand.
Wahrscheinlich muss ich jetzt doch nochmal die ""Sopranos" nachschieben....

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