Montag, 14. Januar 2019

Die City-Cobra (Cobra, 1986)

Liebes Tagebuch, heute gehts zurück in die seeligen 80er.

Stallone ist der Coolste. Wer das jemals in Zweifel gezogen hat, der muss sich nur die ersten 15 Minuten von "Cobra" reinziehen.
In diesen marschiert er als titelgebender Supercop ohne Rückendeckung und Schutzsichere Weste, dafür mit Streichholz im Mund und Waffe im Hosenbund in einen von einem sich selbst für einen "Jäger der neuen Welt haltenden" Irren belagerten Supermarkt, trinkt erstmal 'ne Cola und macht mit dem an akuter Selbstüberschätzung (selbst mit dem Messer in der Brust ist dieser noch der Meinung, die "Cobra" töten zu können... ich sags ja... Irre!) kurzen Prozess.
Vor dem Supermarkt wird dann der anwesenden Pressemeute auf die harte Tour klar gemacht, das sie sich ihre Sicht über Recht und Unrecht mal schön gepflegt in die Haare schmieren kann und man die Polizei mal schön ihre Arbeit machen lassen soll. Wo gehobelt wird, da fallen nun mal Späne.
Dann gehts erstmal nach Hause, wo der ortsansässigen Latinogang durch Wegnehmen der Fluppe und heruterreissen des Feinrippunterhemdes die Parkordnung nähergebracht wird. Im Kühlschrank wartet dann das letzte Stück kalte Pizza darauf, aus dem Kühlschrank gefischt und mit der Schere in zwei fachgerechte Stücke zerschnitten zu werden. Zeitgleich schauen wir noch die Nachrichten (wo wir über den "Nachtschlitzer", den oder besser die, es sind ja mehrere, Böösewichte unserer Reise in die Vergangenheit informiert werden) und putzen die gerade genutzte Waffe. Und jetzt... endlich.... ist auch mal an der Zeit die Sonnenbrille abzusetzen.
"Cobra" ist die ultimative Stallone-One-Man-Show. Große Pose und dicke Hose ist angesagt, Vorgesetzte werden in den Senkel gestellt oder bekommen gleich mal die Faust ins Gesicht.
Ein Bösewicht ist da auch nicht genug Herausforderung für  unser Ein-Mann-Spezialkommando von der "Zombie-Abteilung". Hier muss es gleich eine ganze Reihe von "Weltverbesserungsfanatikern" sein, deren einziges Motiv die Gründung einer neuen Welt ist. Nähere Erläuterungen zu eben dieser fehlen im Rest des Films, reicht aber aus um "Marion" ("Ist doch ein klangvoller Name!") genug Gründe zum Ausrotten der "Krankheit" zu geben. (unbestätigten Gerüchten zu Folge lässt der Film an die 30 Minuten mehr an ungenutzten Materials missen. Ob da vielelicht etwas Background enthalten ist?)
Zwischendurch liefert Brigitte Nielsen, zumindest will es das Drehubuch so, die verängstigte Zeugin ab, die es zu schützen gilt. Den schauspielerischen Nachweis bleibt sie zwar schuldig, aber es hilft halt, mit dem Star verheiratet zu sein. Und da die Chemie zwischen den beiden auf eher überschaubar bleibt wird der Fokus auch nicht zu sehr von Stallone abgelenkt. (Der erstaunlicherweise den ganzen film über sein Oerteil anbehält...

Lange Rede, kurzer Sinn. "Cobra" ist reaktionäres 80er-Jahre-Actionfutter ohne Neonfarben dafür mit einem Haken (frag nach bei Brian Thompson). Schnell, rasant, mit gerade mal 75 Minuten Nettolaufzeit aber auch so schnell wieder vorbei wie es angefangen hat.
Und er ist cool... verdammt cool....

Und trotz einer unbändigen Liebe zu diesem im Mittelteil auch mal kurz in Slasherfilmgefilde abdriftenden Romanverfilung, (dessen Vorlage in den 90ern unter seinem Originalnamen "Fair Game" mit Cindy Crawford und William Baldwin nochmal mit Rumms, aber ohne viel Verve neu verfilmt wurde) fällt mir jetzt irgendwie nichts mehr ein...ach doch.,.. ich hätte jetzt Lust auf Gummibärchen.


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