Montag, 4. März 2019

Cap und Capper (The Fox and the Hound, 1981)

Liebes Tagebuch, wer hat eigentlich gesagt das Disneyfilme nur für Kinder sind?
Während meine Kleine (zum ersten Mal) und ich (ein Rewatch nach etwa 35 Jahren) uns für "Cap und Capper" entschieden, war ich der festen Überzeugung, einen typischen Feel-Good-Disney zu bekommen, wie sie einem seit den 90ern so omnipräsent durch alle Medien präsentiert werden. Oder einfacher gesagt: ich war Opfer meiner eigenen, nicht überprüften Vorurteile.
Zwei Erkenntnisse trafen mich dann während der Sichtung:
1. "Cap und Capper" ist ein schöner, gefühlvoller, zu Tränen rührender Zeichentrickfilm, mit nur wenigen humoristischen Spitzen. (Die in den oben bereits benannten 90ern immer sehr prominent eingesetzten Comic-Relief-Sidekicks wie z. Bsp. in "Arielle" oder die beiden Klassiker Timon und Pumba im "König der Löwen" werden hier nur dezent und nicht unbedingt handlungsrelevant eingeführt und dienen der Auflockerung  der tragischen Geschichte um zwei Freude, die es aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft eigentlich nicht sein durften.)
2.: Unterschätzt nicht die Leidensfähigkeit einer 6jährigen, die bereit ist, sich voll und ganz auf einen Film einzulassen. Schon während des traurigen Beginns, wenn Cap's Mutter vor den (nicht sichtbaren) Jägern flieht und, nachdem sie ihr kleines Bündel vermeintlich in Sicherheit wiegt, von eben diesen auch (offscreen) erschossen wird, war ich beeindruckt, wie meine Tochter das Geschehen mit ansah, sich bei mir darüber erkundigte, ob das, was sie vermeintlich glaubte gerade zu sehen auch wirklich so passierte und dann sich dann gebannt darauf einließ, wie die Geschichte von dem kleinen Fuchs denn jetzt weitergeht.

Ab diesem Moment, (nachdem ich, wie oben bereits erwähnt die Tonalität des Films einschätzen konnte) hatten wir beide das bisher eingängigste Filmerlebnis auf unserer Couch. Gebannt schauten wir, wie die beiden gemeinsam herumtollten und sich anfreundeten. Wie wir uns aneinader kuschelten, als der arme Cap nach einem Missverständnis im Wald ausgesetzt wurde und seiner Ziehmutter hinterherschaute und er langsam verstand, das er wohl erstmal allein im Wald bleiben musste. Und wie wir uns ineinander krallten, als es zum dramatischen Kampf mit einem Bären kam, bei dem auch sein bester Freund Cspper ihm auch zweitweise nicht wohlgesonnen ist.
Und als dann der Abspann über den Bildschirm rollte, drehte meine kleine sich um und meinte: "Das war ein schöner Film"
Ein besseres Fazit kann sich dieses für mich in doppelter Hinsicht überraschende Filmerlebnis gar nicht wünschen.
... auch wenn man natürlich voll und ganz in die manipulative Falle von Disney getappt ist;-)

Sonntag, 3. März 2019

Contract to kill (Contract to kill, 2016)

Liebes Tagebuch, dieser Film ist eine vollkommen runde Sache.
Steven Seagal, die immer noch aktive Aikido-Rumkugel, und Keoni Waxman, der vermutlich Teilhaber eines Cateringservices ist, haben sich zum bereits zum 5., 6, oder vielleicht auch 12 mal (ich bin zu faul Waxmans Regiecredits bei Seagal's TV-Ausflug "True Justice zu zählen) zusammengetan um ihn Bulgarien zusammen Urlaub zu machen.
Seagal bekommt ein junges hübsches Ding zum Grabschen zur Seite getellt, Waxmann darf mit seiner Kamera filmen, und wenn Seagal gerade wieder von Lieferando etwas zu essen geliefert bekommt und für ein Szene keinen Bock hat, wird einfach ein Double genommen. Um Bösen Buben (hier entweder islamistische Terroristen oder mexikanisch Drogengangster, die eigentlich aus geschäftlichen Gründen gemeinsame Sache machen wollen, aber vom besten Agenten der Welt und seinem Team gegeneinander ausgespielt werden) die Arme zu verdrehen wird diesmal zur Darstellung der Überlegenheit des auf jeder erdenklichen Art und Weise in sich ruhenden Superagenten nicht einmal mehr vom Stuhl aufgestanden.
Für die agileren Raufereien hat man dann den meiner Ansicht nach um eine zumindest brauchbare Actionkarriere betrogenen "Romeo Must Die"-Bösewicht Russell Wong aufgefahren, der mittlerweile allerdings auch schon  über 50 Jahre ist und dabei trotzdem unter dessen Schatten verschwindend dem Dicken die Schau stiehlt .Und das obwohl er einen Drohnenpiloten spielt.

Es ist eigentlich der mittlerweile 5 oder 6 Film hintereinander, der sich von dem Vorherigen in keinster weise unterscheidet.Seagal macht den Superagenten, er hat einen agileren Sidekick, damit auch die Actionfans nicht gänzlich enttäuscht vor den Bildschrim fliehen, für die Bösewichte werden wenig charismatische Schauspieler aus der nächsten Agentur angemietet. Waxman ist versiert genug, zumindest etwas halbwegs ansehnliches daraus zu machen, ohne auch nur den Hauch einer Innovation zu liefern. (Der Fairness halber sei gesagt das im direkten Vorgänger "End of the gun"versucht wurde, Guy Ritchie nachzueifern. Es misslang, so dass wir hier wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt sind.

Zugegeben, ein eile lang hatte ich in seiner Vorhersehbarkeit durchaus einen gewissen Spaß an den Dingrn. Selten hatte man so sehr das Gefühl zu wissen was da jetzt auf einen zukommt, so dass man auch, wenn man sich partout beim Konsumieren nicht anstrengen will, bekommt was man erwartet. Doch so langsam wird auch mir dieser einheitsbrei etwas zu dünn, so dass ich doch nicht mit Genugtuung lese das Waxmann sich mit Randy Couture und Michale Jai White zusammengetan hat, während der Seagal in seinem neuesten Werk "Ricky-Oh" zur Seite gestellt bekommen hat. Zumindest Abwechslung ist damit garantiert.....

Samstag, 2. März 2019

Strasse der Gewalt (White Line Fever, 1975)

Liebes Tagebuch, wusstest du, das man zum Fliegen eines Hubschraubers einen LKW-Führerschein braucht??
Wie wohl die meisten meiner Genration verbinden wir Jan-Michael Vincent als ernsten, eigentbrötlerischen Hubschrauberpiloten im TV-Hit "Airwolf".
Das der Mann vor seinem erfolgreichen TV-Engagement aber eine durchaus vielversprechend startende Kinokarriere hatte, ist in meiner Wahrnehmung trotz diverser mittlerweile gesehener und auch meist für wirklich gut befundenen Kinofilme gedreht, wird gerne, auch von mir, vergessen.
Dazu zählt auch der von mir nach bestimmt seit einer TV-Ausstrahlung (damals, samstags abends, als Spätfilm (also nach dem 20:15 Uhr-Hauptfilm.... ja auf Pro7 liefen mal Filme....) versendete Trucker-Action-Film von "Angeklagt"-Regisseur Jonathan Kaplan.
Erzählt wird die bis heute nicht aus der Mode kommenden Geschichte vom kleinen Unternehmer (hier: Truck-Fahrer), der droht vom bösen kapitalistischen System zerdrückt zu werden, da dieses natürlich nicht auf mit sauberen Mitteln arbeitet und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Nur der von Vincent gespielte Carrol Jo platzt bald der Kragen und er greift zur Schrotflinte....
Mit einer angenehm kurzen Laufzeit von knapp unter 90 Minuten zieht der Film angenehm rasant, aber nie zu hektisch seinen Stiefel runter, garniert das ganze mit zum Teil zwar etwas altmodisch eingefangenen, aber trotzdem durchaus spektakulären Actionszenen.
Auch hier beweist Vincent vollen Körpereinsatz, wenn er (zumindest teilweise) sichtlich ungedoubelt auf dem Anhänger eines LK" rumkraxelt, sich mit einem Arm festhaltend, mit der anderen seine Schrotflinte haltend. Oder der finale, auf dem Poster auch immer prominent abgebildete Stunt, in dem der Vincents Truck effektvoll und in Zeitlupe durch das Firmenlogo der Bösewichte kracht.
Was jetzt allerdings nach Standardactionware der späten 70er/80 klingt, ist auf den 2. blick allerdings erstaunlich ambivalent. Natürlich sind die Geschäftspraktiken der bösen Firma nicht zu gut zu heißen, natürlich sieht man es gerne, wenn der "kleine Mann" dem großen bösen Konzern eins auswischt, für seine Ideale einsteht und sein "Ding" durchzieht". Doch als sich, wenn auch ungewollt, durch sein stures, störrisches, rebellisches Verhalten auch andere Trucker seinem Kampf anschließend, wird man als Zuschauer nicht das Gefühl los, das er am Ende doch nur sein eigens Ding durchzieht, was auch einen hohen Preis fordert. Wenn plötzlich der erste Tote zu beklagen ist, oder Carrol Jo und seine Frau nach einem feigen Überfall ihr ungeborenes Kind verlieren, bleibt bei mir ein schaler Beigeschmack. Sind die hohen Opfer nicht bloß der Preis für das Verhalten eines störrischen "Kindes".
Die Bösewichte werden so natürlich so oberflächlich gezeichnet, ihre Taten so abscheulich, das jede Strafe die sie bekommen natürlich mehr als verdient sind, Nur wird dem Helden hier vergleichsweise viel Zeit gewidmet, so dass mir sein egoistischer, dabei natürlich nicht ganz unsympathischer Charakter doch für damalige Zeiten für damalige Filme überraschend vielschichtig ist.
Erst im auf den ersten Blick unbefriedigenden Ende scheint Carrol Jo verstanden zu haben, was er da in Gang gesetzt hat, was den "Helden" dann zwar lächelnd in den Abspann entlässt. Doch für mich als Zuschauer bleibt die Frage, ob es den Preis wirklich wert war.
Aber ich bin auch kein amerikanischer Trucker (eigentlich bin ich gar ein Trucker), vielleicht bin ich zu spießig. Oberflächlich gut unterhalten wurde ich allemal, und er hallte sogar etwas nach. (Nicht nur, weil ich wieder den Beweis bekam, das Jan-Michael Vincent durchaus charismatisch genug war, einen guten
 Film allein zu tragen) Und das war damals zur Produktionszeit vermutlich nicht mal Ziel des Films....


Mittwoch, 27. Februar 2019

The Punisher - Staffel 2 (The Punisher - Season 2; 2019)

Liebes Tagebuch, wieder mal Netflix und sein Strukturproblem....
Nachdem Frank Castle am Ende der ersten Staffel einen neuen Namen und ein neues Leben erhalten hat, reist er wie Kwai-Chang Caine durch das Land, allerdings will er sich nicht die Karten schauen lassen, eigentlich auch niemandem helfen und in Ruhe gelassen werden. Doch als ein junges Mädchen auf der Toilette der Bar, in der doch gerade zarte Bande geknüpft hat, von ein paar Fiesewichten bedrängt wird, kann auch der gute Castle nicht aus seiner Haut und klärt die Lage auf seine ihm eigen Art, was so viel lheißt am Ende sind fast alle tot. Und von Notwehr kann man da auch nicht wirklich sprechen, denn dafür hat der gute Frank augenscheinlich zu viel Spaß an der Sache....
Das hinter den bösen Buben deutlich mehr steckt, als nur ein paar Dorflumpen versteht sich von selbst, denn für das klären der Hintergründe nimmt sich die 2. Staffel vom Punisher sehr vile zeit, obwohl....
... ja obwohl auch Billy Russo, böser Bösewicht aus Staffel 1 und verantwortlich für Franks tote Familie aus dem Koma erwacht, in welches Frank ihn nebst Verzierung seines Gesichts geprügelt hat. Dieser kann sich nicht mehr an viel erinnern und ist doch mehr als verwundert als er herausfindet, das ausgerechnet sein alter Waffengefährte Castle ihm gerne jetzt doch ein Kugel ins immer noch hübsche(und gar nicht mal so schlimm verunstaltete) Gesicht schießen möchte.

Zwei parallel zueinander verlaufende Handlungsverläufe, die sich, was durchaus als Überraschung zu zählen ist, auch nie ernsthaft für Überschneidungen genutzt werde... damit sollte man die doch bei Netflix so beliebten 13 Folgen füllen können. Und nachdem in den ersten drei Folgen auch wirklich Gas gegeben wurde, und ich daher voller Überzeugung war, das man es zum Abschluss (wie auch die anderen Marvel-Serien, wurde auch diese nach der Ausstrahlung eingestellt) vielleicht doch endlich mal hinbekommt, die Füllerfolgen auf Füllerszenen zu beschränken, musste ich dann doch nach etwa 5 Folgen feststellen, das doch alles beim Alten geblieben ist.
Nebenfiguren wird (was generell ja zu loben ist) viel Raum zugestanden, doch verpufft vieles davon im luftleeren Raum. Warum zum Beispiel wird die Neo-Nazi-Vergangenheit von Prediger-Killer John Pilgrim über mehrere Folgen im Hintergrund nebulös angedeutet und nach einem ekstatischen Gewaltakt wieder fallengelassen. nicht missverstehen, es ist durchaus zu begrüssen das man in solch einer Serie auch die Nebenfiguren ernstnimmt, aber ihnen dann stellenweise so viel Screentime zur Verfügung zu stellen, das sie die titelgebende Hauptfigur quasi an den Rand drückt, ist meinen Sehgewohnheiten dann doch etwas zu widerläufig.
Auch Billy Russo darf diesmal sowas wie die 2 Hauptfigur sein, bekommt auch hier minutenlange Szenen in denen seine Vergangenheit (natürlich wurde er als Kind misshandelt) und seine Zweifel (zu?) ausführlich. zumal sich ständig wiederholt, denn das seine Amnesie echt ist hat man irgendwann kapiert, doch er möchte sich selbst den Zuschauer dann lieber doch nochmal ein bisschen davon überzeugen. Und das sein Psychiaterin den größten Knacks hat, war von ihrer ersten Minute an zu sehen. (also ich zumindest, aber ich hab in meinem Leben auch schon zu viele Filme gesehen).

So drehen sich die beiden Handlungsstränge im Mittelteil immer wieder um sich selbst, während man sich dann aber wenigstens auf Jon Bernthal und die saubere Inszenierung (auch der Action- und Gewalteskapaden) verlassen darf.
Bernthal lässt den gequälten Charakter aus Steffel 1 hinter sich und lässt keinen Zweifel daran das Castle ein waschechter Psychopath ist, bei dem aber zumindest noch der moralische Kompass funktioniert und (wenigstens das!) nur Leichenberge von vermeintlich bösen Gesellen hinterlässt. Sein ständiges Gewackel lässt ein Ahnung davon aufkommen, unter welchem Strom diese Figur steht und das er es einfach braucht böse Bösen zu meucheln und vermeintlich schwächere zu schützen, so wie andere Luft zum Atmen benötigen.
Und am Ende, so suggeriert es die letzte Szene endlich auch sein Bestimmung akzeptiert.
Und das wird von der Serie, und das ist durchaus positiv gemeint, auch nicht stark reflektiert. Das der Punisher sein Gegner mit Schusswaffen, Messern, oder auch mal Fitnessstudioequipment zum Teil auf das Brachialste zerlegt (was auch in zum Teil übertrieben blutigen Bildern zelebriert wird), wird als gegeben und zum Teil auch notwendig (die vier kleinen Gauner in der Nebenstraße auf er Suche nach dem schnellen Geld, die Frank ohne großes Federnlesen einfach je einer Kugel niederstreckt) dargelegt. Da helfen auch nicht die moralisierenden Dialoge von Sgt. Mahoney weiter, schließlich muss auch der am Ende erkennen das der Punisher einen Kodex verfolgt.
Die Action ist meist hart und zum Teil sehr eruptiv. Der Punisher steigert sich in den Szenen meist in einen Wutrausch, muss selbst über die Grenze des menschenerträglichen einstecken, um dann noch härter und kompromissloser zurückzuschlagen. Wenn ein paar russische Muskelprotze in ihrem eigenen Fitnessstudio zu Tode geprügelt werden, oder die Truppe um Billy Russo, nachdem sie mehrfach auf Castle eingestochen haben, von diesem dann im Blutrausch ausgeschaltet werden, lassen auch beim Zuschauer, sofern er den Brutalitäten nicht das Gesicht vom Bildschirm wendet, eine wohliges Gefühl dieses "Das habt ihr jetzt aber auch Verdient!"-Reflexes entweichen. Ja, hier ist die Brutalität reiner Unterhaltungszweck.
Und ich gebe es zu... genau diese haben mich bei der Stange gehalten, und mich vom durchskippen abgehalten, denn wie bereits erwähnt: auf 10 Folgen mit dem gleichen Inhalt, ich hätte mehr Spaß gehabt. So hält sich meine Enttäuschung über die Absetzung in Grenzen. Aber Danke die blutige Zeit....

Alice im Wunderland (Alice in 'Wonderland, 1951)

Liebes Tagebuch, eine Woche später nun die Wiedergutmachung....
Nachdem ich letzte Woche mit meiner Kleinen den furchtbaren Burton-Alice in meiner "Leider-Gesehen-Liste" einreihen durfte, hatte meine 6-jährige Tochter das Bedürfnis dem Papa mal zu zeigen, wie das so richtig geht.
Und richtig... (ich musste beim Genuss des Filmes feststellen, das ich ihn bis dato noch nie in einem Stück gesehen hatte, auch als Kind nicht. Ich hab allgemein noch so ein paar Disney-Lücken die ich wohl auf dem "Rücken" meiner Kleinen noch füllen darf.), die schönen Animationen versprühen einen wohligen, angenehmen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Die Geschichte ist angenehm werkgetreu (zumindest nachdem was ich aus der Zusammenfassung bei Wikipedia entnehme, Das Buch hab ich leider nicht gelesen. Müsste ich auch mal ändern), und verzichtet zu meiner Freude auch auf die meist lustigen, dann aber öfters auch etwas zu gewaltsam eingeführten "Sidekkicks" der späten 80er und frühen 90er-Jahre. (aus nicht nachvollziehbaren Gründen war ich der Ansicht, das die schon immer ein Element eines Disney-Films seien, aber auch "Susi und Strolch strafte mich da ja schon Lügen.) Der Film fliegt, da ja eigentlich eher episodenhaft und weniger einer strengen narrativen verhaftet dahin, verbleibt bei keiner episode länger als nötig. vor allem die Tee_Party beim verrückten Hutmacher ist ein Paradebeispiel für Timing, Tempo, Wortwitz und gelungenen Ideen, die auch heute noch Freude machen.
Mir will einfach nicht mehr einfallen und Zeilen schinden will ich eigentlich vermeiden. Geschaut an einem wolkenverhangenen Sonntagnachmittag, mit Tee und Kuchen auf der Couch mit der Tochter eingemurmelt gibt es nicht viel, was mir einen gelungeneren Filmnachmittag bescheren kann.
Sollte irgendjemand irgendwelche mittlerweile aus der Zeit gefallenen Botschaften entdeckt haben (ich fand die kleine Alice ja für das 1951 und wie ich das Jahr bisher wahrgenomen habe erstaunlich selbstständig), darf er sie gerne behalten. Denn zum Nachdenken war mir bei der Sichtung wirklich nicht...

Samstag, 16. Februar 2019

Creed 2 - Rocky's Legacy (Creed 2, 2019)

Liebes Tagebuch, auch im zweiten Anlauf ist es gelungen, aus einer vermeintlich "bekloppten" Idee einen gelungenen Film zu extrahieren.
Denn auch hier schüttelte ich ein wenig befrmedet den Kopf, nachdem ich mitbekam, das sich Stallone himself das "Credd"-Franchise unter den Nagel gerissen  hat und man nun die Fortführung des "Kampf -des Jahrhunderts" auf die Fahnen schrieb.Ausgerechnet Ivan Drago, die im bisherigen Franchise zwar gefährlichste, aber auch eindimensionalste  Gegnerfigur wird reaktiviert und darf nun sein zumindest physisch mehr als beeindruckend vom Deutschen Florian Munteanu verkörperten Sohnemann Viktor Drago von der Kette lassen, damit die Schmach der Niederlage gegen den Systemfeind Rocky Balboa getilfgt wird.
Das klingt eindimensionaler als es am Ende präsentiert wird, den es gelingtt trotz geringerer Screentime der Figuren um die Familie Drago durch nur wenige Szenen und Momente soviel Tiefe und Charakter zu verleihen, um die Figur und 34 Jahre nach seinem ersten Erscheinen noch deutlich aufzuwerten. Wenn es nach mir ginge, hätte man das Spin-Off-Karussell ruhig weiterdrehen und mir einen "Drago" spendieren können.
Dauit will ich die Leistung von Michael B. Jordan in keinster Weise schmälern.Dieser fühlt sich in seiner Rolle zusehends wohl, Sein Charakter darf sich weiterentwickeln, etwas erwachsener werden, aber auch nicht frei von Fehlern sein. (stärkster Moment: sein emotionaler ausbruch im Finale, in dem er scheinbar für kurze Zeit den Boden des Ringes mit dem Körper seines Gegners verwechselt.)
Es giefiel, wie es dem Filom gelingt, vermeintlich kitschige oder leicht ins übertieben melodramatsiche abdriftende Momente wie die Geburt von Creed's Tochter und das Hofen und Bangen um seine Gehörlosigkeit nicht unnötig aufzublähen, ohne dann letzten Endes auch nicht nur an der Oberflächlichkeit zu kratzen. Und das gelingt, trotz Regisseurswechsel genau wie Teil 1 auch dem Rest den Filmes, der wieder viele Fässer aufmacht (wie die bereits erwähneten Vater-Sohn Konflikte und die Geburt von Creed's Tochter, aber auch natürlcih die Rivalität von Creed und Drago und, das Herzstück die weiter ausformulierte Beziehung von Creed und Rocky), sich aber so gut wie verzettelt und immer die richtige Balance zwischen den Elemeten udn Versatzstücken findet, ohne zu dick aufzutragen.
Und dann bleibt da noch Stallone, der seinen Charakter nach nunmehr über 40 Jahren wieder zurück zu den wurzeln führt und auch hier wieder auf die etwas unsichere Art der früheren ersten Filme zurück greift, und auch wieder den "coolen und smarten" Balboa aus Teil 3 und 4 außen vor lässt.
Auch wenn ihm eine Herausforderung wie seine Krebserkrankung im vorherigen Fall diesmal nicht zum Spielen gegeben wird, beweist Stallone im hohen Alter wieder einmal, welch facettenreicher und vielseitiger Schauspieler er doch ist. Der Ehrenosccr damals zu "Creed" wäre mehr als verdienst gewesen. (undf ja, natürlich ist es nach all den Jahren etwas schwer mitanzuhören, das nicht mehr Danneberg Stallone sprechen konnte, aber andererseits ist es schön das man sich Gedanken gemacht hat und wie damals bei "Rocky" und "Rocky 2" Jürgen Prochnow zurückgeholt hat. Manchmal kann man den jungen Rocky sogar raushören. )

Ich sagte es beim ersten "Creed", ich sag es nochmal. Ein toller Film, den man später, bei den alle paar anfallenden Rewatchs der "Rocky"-Reihe wunderbar anfügen kann.Wenn es auf dem Niveau auch für 6. Teile reicht, schaue ich gerne weiter.
Jetzt muss ich jedes Mal noch mehr Tage einplanen.

Sonntag, 10. Februar 2019

Creed (Creed, 2015)

Liebes Tagebuch, heute kümmern wir uns um schlechte Ideen und gute Ausführungen...
Wenn ich ehrlich bin fand ich beim ersten Lebenszeichen die Idee eines Filmes, über den  bisher noch nie erwähnten uneheliche Sohn von Apolle Creed, der in die Fußstapfen seines Vaters treten will nicht sonderlich einfallsreich oder gar erstrebenswert.
Dann stellte sich heraus das Sylvester Stallone, trotz seines melancholischen Abgesangs in "Balboa" auch nochmal seine ikonische Figur "Rocky" nochmal auf die Leinwand wuchtet und so langsam baute sich etwas Neugier auf. Aber wirklich dran glauben, das der Film etwas werden könnte wollte und konnte ich immer noch nicht.
In Interviews verwies Regisseur Ryan Coogler immer wieder darauf, das seine Inspiration nicht der Klassiker "Rocky" noch die Unterhaltunsgswuchtbrummer "Rocky 4" sein sollte (um hier den Anschluss an den im Ring getöteten Apollo zu finden), sondern der melodramatische "Rocky 2" sein sollte. eine interessant Wahl, die aber auch von vorneherein klarmachte, das es um große Gefühle und nicht um die schnelle Action gehen sollte.
Die Action sprich: die Boxkämpfe,, um das schonmal vorweg zu nehmen ist sehr schön anzusehen (Adonis erster "echter" in voller Länge ausgepsielter Kampf in der Mitte des Filmes ist ein langer "One Shoot", das Finale eine ordentlich choreographierte und eingefangene Schlacht, die aber natürlich nicht auf die obligatorischen Klischees wie den eigentlich schon k.o. geglaubten Hauptdarsteller, der durch Visionen seine Lebensgeister zurück bekommt, verzichten kann und will), sind aber nur die punktuell, und auch nicht so "reißerisch" was vor allem daran liegt, das Ludwig Göransson Scor eher moderner und (leider!) auch "hip-hoppiger" daher kommt als Bill Conti's kitschig-bombastischen Arbeiten (die "Rocky"-Fanfare darf natürlich trotzdem nicht fehlen.). Zum anderen ist die Choreographier deutlich geederter (von Realismus möchte ich trotzdem nicht sprechen), und verzichtet auf comichaft übertriebene Treffer und deren Wirkung wie sie bei Stallone nunmal Usus waren (und dort auch einen Großteil des Unterhaltunsgwertes ausmachen.)
Wunderbar gelungen ist die Balance, wie Coogler seine eigntlich hochsentimentalen Eckpunkte in den film integriert, keinen davon ins unendliche übersteigert, gleichzeitig aber nie zuwenig davon zeigt, das man behaupten könnte, es sei nur oberflächlich.
Adonis Beziehung zu seiner Musikernachbarin zum Beispiel wird genau in der richtigen Anzahl an Szenen eingeführt und von selten aufgesetzt wirkenden Dialogen (durchzogen). Auch das tragische Tränenzeiherelement, das die von Tessa Thompson gespielte Bianca einen fortschreitenden Hörschaden hat (und das natürlich als Musikerin) ist eher eine Charakteriscierungselement denn ein Mitleid erhaschendes Mittel, da nie zentral, aber immer präsent.
Auch mehr als nur Beiwerk ist Michael B. Jordan's Zusammenspiel mit Stallone.( der hier leider nur oscarnominiert wurde, was ich durchaus diskutabel finde, nicht nur durch die Fanbrille betrachtet) Obwohl dessen Balboa als Schlusspunkt mehr als gelungen war, wirkt die nun hier weitergeführte Geschichte nie wie eine angetackerte Überflüssigkeit, sondern wie eine homogene Fortführung seines idolhaften Charakters. Es liegt wohl auch daran, das man Stallone nun seit mehr als 40 Jahren mit dieser Figur hat steigen und Fallenn  gesehen hat, es hier also nicht nur um Schauspieler und Figur handelt. Stalloine ist nunmal Rocky, viel zus sehr sind die Biografie von Rocky und Stallone miteinander verzahnt, als das man sie voneinander trennen kann. Daher ist auch Rocky's Krebserkrankung (mich wundert es immer noch, das er diesen besiegen durfte, denn eine Staffelübergabe hätte sich ja mehr als angeboten. Obwohl ja immer noch was zu erledigen ist, wie wir bald im zweiten Teil sehen dürfen.)  mehr als nur Mittel zum Melodram-Zweck, zumal es überraschend wenig sentimental, dafür aber nicht weniger gefühlvoll dargereicht. Stallone beweist auch hier einmal mehr, welch guter Schauspieler in ihm steckt. (auch wenn er auf Method-Acting hier verzichtet hat, denn einen solch körperlich präsenten Krebskranken hab ich lange nicht gesehen. Dafür sietzt aber jeder Blick und jede Bewegung.)

Der Film ist einfach toll. Kein Meisterwerk, kein Epos, keine Pathosbombe, sondern einfach ein rundherum gelungener Boxfilm, getragen von guten Darstellern, und einer nagenhem zurückhaltenden Inszenierung von Ryan Coogler. (was ihm besser liegt als der Effektbombast wie "Black Panther")