Samstag, 26. Januar 2019

Mission: Impossible - Fallout (Mission: Impossible - Fallout, 2018)

Liebes Tagebuch, heute mal die Tom-Cruise-Soloshow...
Das Mission-Impossible mal in 23 Jahren auf 6 Teile kommen würde hatte ich 1995 beim Kinobesuch im örtlichen, leider mittlerweile dem Erdboden gleichgemachten Stammkino nicht gedacht.
Damals ging ich eigentlich von einer künstlerichen Bankrotterklärung aus, da ich Bran De Palma eigentlich eher als Mann für optisch berauschende Psychothriller hielt (oder auch mal nur elegant wie in "The Untouchables). Großes Blockbusterkino hab ich ihm da nicht zugetraut. Aber scheinbar waren viele mit dem zufrieden was dort geboten wurde, der Film war ein finanzieller Megaerfolg.
Teil 2 holte dann John Woo an Bord, der seine liebe Müh' damit hatte, die im Vorfeld konzipierten Actionszenen mit dem mit der heißen Nadel gestrickten Drehbuch zu verknüpfen. Erfolgreich war auch dieser.
Teil 3 ging dann etwas unter, bzw. war aufgrund der Persona Tom Cruise und seinen Liebesbekundungen zur damaligen Herzdame eher mit schlechter Presse bedacht, die eine finanzielle Enttäuschung nach sich zog. Andereseits ist seitdem Regisseur J.J. Abrams fest im Franchise verankert und betreut die Serie seitdem als Produzent. (Was sich vor allem optisch nicht von der Hand weisen lässt)
Teil 4 von Brad Bird ("Die Unglaublichen") brachte die Serie auf Erfolgsspur, Teil 5 hatte dann mit Tom-Cruise-Regular Christopher McQuarrie dessen "Jack Reacher"-Regissuer mit der Leitung beauftragt, der dann auch wieder (kommerziell) ablieferte, und das sogar so erfolgreich, das er auch den nun auf Blue-Ray wieder gesichteten 6. Teil "Fallout" inszenieren durfte, der sogar als direkte Fortsetzung zum 5. Teil dient.
Eigentlich schon erstaunlich, wenn man bedenkt, das in Teil 4 Jeremy Renner als Nachfolger von Cruise implementiert wurde, aber nun, nach seiner unterrepräsentierten Rolle in Teil 5 ohne Erklärung wieder aus dem Team entfernt wurde.
Was Cruise dazu nutzt, nun (wie eigentlich bereits gewohnt) wieder vollen Körpereinsatz zu zeigen, und seinen 57 Jahre Körper durch alle möglichen Kämpfe, Verfolgungsjagden (ob zu Fuß, im PKw, mit dem Motorrad und mit dem Hubschrauber) zu wuchten. Alles ohne Netzn und doppelten Boden, dafür mit oder besser (fast?) ohne Einsatz von Stunddoubles und CGI-Effekten. (ich sagte ja, fast)
Mir als Zuschauer wird damit nach langer Zeit und unglaublicher Ermüdung am visuellen Overkill endlich mal wieder handfestes, greifbares Spektakel geboten. Ich kann gar nicht genug wertschätzen, wie angenehm es sich anfühlt udn ausschaut, echte Autos ineinanderkrachen zusehen, echte Menschen sich durch Spiegel schmeißen zu sehen und echte Hubschrauber durch die Luft rasen zu sehen. (ganz zu schweigen von dem genialen Effekt wie Henry Cavill seinen Bizeps auflädt.)
Da einem bei den ganzen Radau die Augen übergehen, fällt irgendwie gar nicht so wirkloch auf, das irgendwie schon zum 6 mal die selbe Geschichte erzählt wird. Wieder einmal eine weltweite Bedrohung (diesmal nukleare Sprengköpfe, nach tödlichen Viren und die "Weltordnung ändernden" Agentengeheimdiesntorden) die es zu verhindern gilt. Darunter macht es ein Ethan Hunt ja nicht mehr.
Das die Story nicht komplett im Getöse untergeht verdankt sie hier wieder einem  ausgesucht gutem Suppportcast, der die mittlweile zum Inventar gehörenden Simon Pegg (dessen rolle von mal zu mal größer wird, ohne jetzt an Vielschichtigkeit zuzulegen (und dies auch nicht zu müssen.,..)) und Ving Rhames (neben Cruise der Einzige der jeden Teil der Reihe mit seiner Anwesenheit ehrt) eine wieder in allen Belangen überzeugende Rebecca Ferguson (leider diesmal keine Szene für die enzündeten Männeraugen) und einem Henry Cavill, der in dem tollen Toilettenfight mehr Durchschlagskraft zeigen kann als in allen drei "Superman-Auftritten" zusammen. (Außerdem steht ihm der 80er-Schnauzer erstaunlich gut.)
Aber am meisten zum Gelingen der Chose trägt meiner Meinung nach Regisseur dun Drehbuchautor McQQuarrie bei. Fand ich seinen ruhigen, bedächtigen (im positiven Sinne altmodischen Inszenierungstil) bei "Jack Reacher" schon sehr stimmungsvoll (im Debut, dem letztendlich gelungenen "Way of the gun" war  dieser noch nicht endgültig ausgereift), gelingt es ihm nun dies in das große spektakel zu integrieren. Er beweist, das die Kamera auch nah dran sein kann, ohne das es zu verwackelt wird, aber auch das ruhiger Szenenaufbau dem Tempo nicht im Weg stehen muss.
Daher ist es zu begrüssen, das er nun wohl für 2 weitere Filme der Reihe unterschrieben hat, auch wenn man sich damit von der ursprünglichen Idee, jeden Teil von einem anderen Regisseur zu drehen verabschiedet hat.
Was solls, trotz der überaus langen Laufzeit immer mal wieder seinen Weg in den Player finden... und das ist im heutigen Zeitalter des Überangebotes auch schonmal was.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen