Samstag, 5. Januar 2019

Daredevil - Staffel 3 (Daredevil - Season 3, 2018)

Liebes Tagebuch,
heute möchte ich mich mit dir über eine der Netflix-Marvel-Serien unterhalten.
Vor drei Jahren, als Netflix seine erste Daredevil-Staffel zum Bingen bereitstellte, konnte ihr ja wirklich niemand entkommen. Überall Bilder, Poster, Trailer etc pp... Charlie Cox lächelte einem entgegen, und unten war immer das schöne rote Netflix-Logo, das einem damals noch merkwürdigerweise ein Versprechen auf Qualität gab, welches zum damaligen Zeitpunkt  noch ar nicht belegt war. (Zu diesem Zeitpunkt war mir außer "House of Cards" noch gar keine Serie groß aufgefallen. "Orange ist the new black ist bisher nicht mein Thema...)
Ich denke das dieses unausgesprochene Versprechen auch dazu führte, das ich nach der ersten Staffel irgendwie stark unterwältigt war. Die Sache sah schon edel aus, die Kämpfe waren schön inszeniert und eingefangen, die Darsteler sehr gut ausgewählt (klarer Favorit: Vincent D'Onofrio's Interpretation des Wilson Fisk aka Kingpin). Doch schon hier sollte sich eine der klaren Schwächen zeigen, die auch die nächsten Jahre die Neflix-Serein auszeichnen sollte. Zumidnet die, welche ich bsiher gesehen hab. Zu wenig Inhalt für zu viele Folgen. Es war nicht zu übersehen (oder besser: für mich einfach nicht zu ignorieren), das die Hauophandlung wie auch diverse Subplots unglaublich zerdehnt daher kamen, zuviel Raum einnahmen und as Tempo ordentlich verschleppten. Manche Folgen hatten hätten locker auf eine zusammnschrauben können, ohne das etwas nennesnswertes dabei verloren gegangen wäre.
Staffel 2 war da schon etwas geradliniger. Kümmerte sich das 1 Drittel fast ausnahmslos um den Punisher und dessen Einführung ins Universum, wurde im 2. Drittel Elektra und die Hand hinzugefügt. im letzten Abschnitt liefen diese dann Parallel und hatten nur noch wenige Verbindungspunkte.
Machte aber nix, schließlich gab es den Punisher und jede Menge Ninjas. Und... everything is bettter with Ninja's.
Und nun Staffel 3, welcher an das Ende der Heldenzusammenführung aus "The Defenders" anschließt, in welchem Matt Murdock aka Daredevil (Charlie Cox) vermeintlich das Zeitliche segnet, Der kann natürlich nicht aus seiner Haut, und ist erstmal wieder dabei, sich selbst zu bemitleiden. Es ist ja nichts neues, das die gebrochene Helden die interessanteen Helden sind, aber bei Daredevil wird mir, das Prinzip etwas zu sehr ausgekostet, man wünscht dem Charakter dann doch wieder etwas mehr Positives Gedankengut. Er hadert mit seinem Glauben, muss erkennen das seine Mutter ihn wegen postnataler Depressionen verlassen hat (merkwürdigerweise wird ausgerechnet diese Wendung, obwohl für die Story sowie für den Charkater durchaus von Belang, ziemlich schnell abgehandelt, für seine Galubenskrise aber wieder bis zu 3 Folgen aufgewendet). also ist ist bei dieser Figur alles beim Alten.
Auf der gegnüberliegenden Seite feiert Vionecent D'Onofrio seine Rückkehr als Wilson Fisk. Und der ist noch mehr als in Staffel 1 einew wahre Schau. Selten konnte im Gesicht einer Figur so viele unterschiedliche Emotionen in einem einzigen Moment abgezählt werden, wenn er nur mühsam seine Gesichtzüge nicht entgleisen lassen kann, man das Brodeln in seinem Innern auch vor dem Bildschirm den Hintern wärmt, dann macht das einfach nur spaß zuzuschauen.
Das kriminelle Mastermind, das es schaft selbst aus einer Gefängniszelle heraus das halbe FBI zu unterwandern nimmt man ihm dazu ebenfalls vollends ab, so dass auch dieser Verlauf nicht unbedingt glaubhaft, aber für mich nachvollziehbar belibt. (Allerdings muss ein Tag in Kingpins Welt mahr als 24 Stunden haben, schließlich brauch er ja schon lange genug um 2 der anderen Nebenfiguren dieser Staffel in sein Komplott mit einzubeziehen. Und dann müssen noch die die anderen Agenten korrumpiert werden... mmmmkay).
Wie bei bei Netflix-Serien dieser Art üblich hangeln wir uns noch an einem etwas größeren Tross an Nebenfiguren entlang, bei denen neben den beiden Stammcharakteren Karen Page (Deborah Ann Wolld  bekommt diesmal auch ihre fast komplett Folge mit trauriger Vergangenheit und sorgt dafür das die Taschentücherindustrie keine Verluste macht) und "Foggy" Nelson (verlässlich (in jeder Hinsicht) wie eh und je: Elden Henson) vor allem die beiden FBI-Agenten Benjamin Poindexter aka Bullseye (Wilson Bethel) und Ray Nadeem (Jay Ali)
Beide werden als Gegensätze aufgestellt, da beide von Fisk korrumpiert werden, allerdings der eine in seiner Aufgabe vollkomen aufgeht), der andere daran zu zerbrechen droht (wobei auch die Tatsache, das man ihm einen Mord anhängt, um ihn zur Mitarbeit zu überreden daran auch nicht unschuldig sein sollte.)
Bullseye ist hingegen mal wieder der Charakter mit Persönlichkeitsstörung (dafür ausgestattet mit einer einer fast unfehlbaren Treffsicherheit) ohne emotionalen Anker. Dies wird in einer der beiden herausragenden Szenen dieser Staffel augearbeitet, in welcher seine Geschichte quasi von Fisk in seiner noblen Gefängniszelle wie ein Thaterstück aufgeführt und beobachtet wird. Über eine halbe Stunde lang, in Schwarz/Weiß wird hier das (nicht gänzlich klischefrei Bild eines emotional gestörten, aber auf der anderen Seite hochbagabten Kindes und seiner Entwicklung)  quasi dargeboten. Formal wie auch inhaltlich durchaus beeindruckend.
Die 2 Szene ist wohl der bei Daredevil unvermeidlich One-Shot, diesmal eine mehr als 5-minütiger Gefängnisaufstand, in welchem diesmal Matt Murdock (nicht Daredevil) sich seinen Weg aus einem Gefängnis heerauskämpfen muss. Ich war nie ein großer Fan des One-Shots aus der 1 Staffel, der mir zu durchschaubar umgesetzt wurde (es glaubt doch hoffentlich niemand, das das Daredevil dort von  nur einem Stuntman gespielt wurde), aber hier, in welchem Charlie Cox Gesicht immer im Zentrum der Kamera zu sehen war, wurde wirklich geklotzt. Sehr schön anzusehen.

Zur Action will ich gar nichts sagen, liebes Tagebuch. Das Niveau wurde im Großen gehalten, die Aufeinandertreffen von Daredevil und Bullsseye (oder Daredevil 2.0)  sind die choreographischen Highlights.
Leider  kommt aber auch Netflix hier mal wieder nicht an meinem Standardgemecker rum, das ganze um wieder mal 3 Folgen zu sehr zerdehnt zu haben.
Und daher, mein liebes Tagebuch, schließe ich den Kreis. So gut das alles aussieht, zum Teil gepsielt ist, die Action sitzt... werden mir diese Netflix-Serein zunehmend egaler. Sie wirken auf mich teilweise konzeptionslos, man weiß nicht wo man am Drehbuch mal was wegkürzen müsste, aber andererseits mal etwas drauflegen müsste. Und außerdem langweilt mich der typische Netflixfilter, der über scheinbar über jede Eigenproduktion gelegt wird auch immer mehr. aber dazu mal anderer Stelle mehr.

Wie immer: Irgendwie gut unterhalten, aber auch ziemlich unterwältigt.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen