Donnerstag, 31. Januar 2019

I, Tonya (I, tonya, 2017)

Liebes Tagebuch, heute mal ein Bio-Pic...
Die Erinnerung ist ein mieser Verräter.
Während des Genusses des auf jeder Ebene gelungenen Bio-Pics über die "Eishexe" Tonya Harding war ich der festen Überzeugung, diese sei am Ende der Ermittlungen der Schuld über ihre Teilhaberschaft an dem Attentat auf auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan überführt worden.
So hatte der Film für mich, der den zugrunde liegenden Vorfall 1994 ja doch über die damals verfügbaren Kanäle um die Ohren bekommen hat ja sogar noch so etwas wie einen Twist.
Den ich und auch der Film nicht zwingend gebraucht hätte. Inszenatorisch sind wird auf mittlerweile etablierten Bio-Pic-Standards. Zeitgenössische Musik, schnelle Schnitte, Fake-Doku-Aufnahmen, (die, wie man dem Abspann entnehmen kann, echten Fernsehinterviews nachgestellt sind.) sowie durchbrechen der 4. Wand... Das moderne 1x1 des lässt auch hier, getragen von guten Schauspielern (allen voran: Alison Jenney als Mamamonster LaVona Golden), keine Langeweile aufkommen und die 2 Stunden wie im Flug vergehen.
Zentrum des Filmes ist Margot Robbie bzw. Tonya Harding (der Filmtitel legt es nah), so dass aber die Rivalität zu Nancy Kerrigan aber am Ende nur bloße Behauptung bleibt, nicht etabliert wird.
Ok, sollen wir dem Film glauiben, dann war das Attentat ja auch eher nur eine Verkettung von ungünstigen Umständen, gepaart mit einem nicht zu unterschätzenden Anteil an Dummheit. und dazwischen eine Hauotfigur, die von alldem nichts gewusst haben. Man möchte ihr nicht glauben, zu sehr hat sich über die Jahre das Bild der bösen Konkurrentin in meinem Kopf gefestigt, was ich leider bei Konsum des Filmes nicht aus dem Kopf bekam. Der Film legt es auch gar nicht darauf an, Harding freizusprechen, Viel eher, und das vor allem durch Robbie's ' Szenen in den nachgestellten Doku-Aufnahmen, scheinen auch die Filmemacher erhebliche Zweifel an ihrer bisherigen Darstellung der Ereignisse zu haben. Denn trotz aller Misshandlungen, die sie in all den Jahren durch ihre Mutter und ihren (Ex-) Mann erlitten habe, fällt es schwer, ihr manchmal das Mitleid zuzusprechen, die solche Handlungen ihrer Umgebung eigentlich hervorrufen sollen. Doch fällt es schwer, denn sobald irgendwas schlechtes passiert, ist sie schnell dabei, jegliche Schuld von sich zu weisen und andere dafür verantwortlich zu machen.
Vielmerh bleibt mir auch nicht. Kurzweilig, gut gespielt und inszeniert (nur der CGI-Einsatz bei den Eisküren riss mich manchmal raus), böser Humor.... und wiedereinmal die Erkentniss das das Leben die besten Geschichten schreibt (und kein Drehbuchautor so gestörte Figuren schreiben kann, wie sie dort draußen wirklich rumlaaufen.)




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