Montag, 4. März 2019

Cap und Capper (The Fox and the Hound, 1981)

Liebes Tagebuch, wer hat eigentlich gesagt das Disneyfilme nur für Kinder sind?
Während meine Kleine (zum ersten Mal) und ich (ein Rewatch nach etwa 35 Jahren) uns für "Cap und Capper" entschieden, war ich der festen Überzeugung, einen typischen Feel-Good-Disney zu bekommen, wie sie einem seit den 90ern so omnipräsent durch alle Medien präsentiert werden. Oder einfacher gesagt: ich war Opfer meiner eigenen, nicht überprüften Vorurteile.
Zwei Erkenntnisse trafen mich dann während der Sichtung:
1. "Cap und Capper" ist ein schöner, gefühlvoller, zu Tränen rührender Zeichentrickfilm, mit nur wenigen humoristischen Spitzen. (Die in den oben bereits benannten 90ern immer sehr prominent eingesetzten Comic-Relief-Sidekicks wie z. Bsp. in "Arielle" oder die beiden Klassiker Timon und Pumba im "König der Löwen" werden hier nur dezent und nicht unbedingt handlungsrelevant eingeführt und dienen der Auflockerung  der tragischen Geschichte um zwei Freude, die es aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft eigentlich nicht sein durften.)
2.: Unterschätzt nicht die Leidensfähigkeit einer 6jährigen, die bereit ist, sich voll und ganz auf einen Film einzulassen. Schon während des traurigen Beginns, wenn Cap's Mutter vor den (nicht sichtbaren) Jägern flieht und, nachdem sie ihr kleines Bündel vermeintlich in Sicherheit wiegt, von eben diesen auch (offscreen) erschossen wird, war ich beeindruckt, wie meine Tochter das Geschehen mit ansah, sich bei mir darüber erkundigte, ob das, was sie vermeintlich glaubte gerade zu sehen auch wirklich so passierte und dann sich dann gebannt darauf einließ, wie die Geschichte von dem kleinen Fuchs denn jetzt weitergeht.

Ab diesem Moment, (nachdem ich, wie oben bereits erwähnt die Tonalität des Films einschätzen konnte) hatten wir beide das bisher eingängigste Filmerlebnis auf unserer Couch. Gebannt schauten wir, wie die beiden gemeinsam herumtollten und sich anfreundeten. Wie wir uns aneinader kuschelten, als der arme Cap nach einem Missverständnis im Wald ausgesetzt wurde und seiner Ziehmutter hinterherschaute und er langsam verstand, das er wohl erstmal allein im Wald bleiben musste. Und wie wir uns ineinander krallten, als es zum dramatischen Kampf mit einem Bären kam, bei dem auch sein bester Freund Cspper ihm auch zweitweise nicht wohlgesonnen ist.
Und als dann der Abspann über den Bildschirm rollte, drehte meine kleine sich um und meinte: "Das war ein schöner Film"
Ein besseres Fazit kann sich dieses für mich in doppelter Hinsicht überraschende Filmerlebnis gar nicht wünschen.
... auch wenn man natürlich voll und ganz in die manipulative Falle von Disney getappt ist;-)

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